Masta Ace & Marco Polo – A Breukelen Story // Review

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(Fat Beats Records)

Wertung: Fünf Kronen

Seine Geschichte war schon zu Ende erzählt. Im zweiten Karrierefrühling finalisierte Masta Ace 2004 mit »A Long Hot Summer« einen handfesten Underground-Klassiker, der ihn zumin­dest in der europäischen Fankurve doch noch als hochrespektierten Lieblingsrapper etablierte, der er trotz kleinerer Hits wie »Born 2 Roll« drüben nie so ganz war – Crooklyn Dodgers hin, Eminem-Feature her. Die Rettung im Trueschool-Hafen Europa wirkte damals der­art beflügelnd auf den Brooklyner, dass fort­an kaum ein Sommer verging, in dem er nicht die europäischen Bühnen mit späteren Kollaboprojekten an der Seite von Edo G oder emC routiniert abriss. Als sein letztes Werk »The Falling Season« 2016 droppte, war allerdings auch dem letztem Skater’s-Palace-Stammkunden nur noch ein wohlwollendes Kopfnicken über die einstige Wiedererweckungsformel aus Neo-Boombap und Grown-Man-Talk abzugewinnen. Was Ace brauchte, war und ist eine Base. Auf »A Breukelen Story« findet er diese (wieder) bei Marco Polo und vor allem in »Bed-Stuy, Flatbush, Brownsville, Crown Heights«. Die BKLYN Masala. Ace’ sechste LP ist ein Angekommen-Album. Es geht um Aussöhnung, zum Beispiel mit der Gentrifizierung BKs auf »Breukelen ‚Brooklyn’«, mit geplatzten Träumen auf »God Bodies« oder eben mit HipHop bei »Still Love Her«. Anstatt weiter den gescheiterten Rapstar zu kanalisieren, kann er auf den Maronen-warmen Soul-Joints von Marco endlich seine souveräne Altersmilde ausspielen. Dass hier mit Styles P, Smiff-N-Wessun, Elzih und Pharaoe Monch gleich mehrere Nineties-Größen an seiner Seite wiedererstarken? Geschenkt. Lineares Storytelling wechselt sich mit Mastas signifikanter Punchline-Delivery ab, die stets Verständlichkeit vor Technik stellte und immer in der grundehrlichen Liebe für die Kunstform gipfelte: »This is what they call music from the soul/There’s a good chance that I’ma do this when I’m old«. Diese Platte ist seine beste seit »A Long Hot Summer«. Keine Diskussion. »Where them crowns at?«, fragt er im epochalen Opener »Kings« – in der JUICE, Diggi!

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