»Eine kleine Bühne, guck doch mal vorbei, was da so geht…« Es gibt sie überall, egal ob HipHop-, Jazz-, Goa- oder Indie-Cindie-Festival. In jedem Großstadtpark und zur Weihnachtszeit sogar in jeder verdammten Fußgängerszone.
Die kleine Bühne mit Kleinkunst-Akademikern, verträumten Ausdruckstänzern oder vielversprechenden, grauhaarigen Nachwuchsmusikern. Übersteuerter und dennoch viel zu leiser Sound, Papas Lichterkette dient als Video-Installation, der pensionierte und schwer alkoholisierte Funktechniker aus der Schrebergarten-Siedlung als Soundmann und die kompromisslose Inhaliertechnik der esoterisch umnachteten Zuschauer muss als Nebelmaschine herhalten.
Im Rahmen der labyrinthischen Enge dieser schrecklichen Befangenheit, versucht der Künstler nun alle auslachenden Gesichter und die fehlende Bestätigung zu verdrängen, um aller Demütigung zum Trotz eine ordentliche Performance hinzulegen. Ob dies gelingt oder nicht, ist in der Regel egal, da eh niemand relevantes zuschaut. Die Freunde sind am Bierstand und der Schwarm aus der Schule steht vor der Hauptbühne. Minuten des Grauens. Und doch, hat nicht jeder große Star irgendwie, irgendwo, irgendwann auf genau so einer kleinen, traurigen Bühne die ersten Songs gespielt?
Ja Mann, das hat er. Und genau deswegen schrieb Marsimoto, der Rächer aller Friend-Zone-Jammerlappen, der Retter der Sonderlinge und Held aller Nonkonformisten dieses Liebeslied, diese Hymne auf die kleine Bühne auf der alles einmal anfangen muss. Da der Song zu unseren Favoriten der »Green JUICE«-EP gehört, haben wir ein kleines Video gedreht. In diesem Sinne danken wir noch mal dem kleinen Karl und ganz besonders der tapferen Lotte. Frohes neues Jahr.