Kendrick Lamar – The Heart Pt. 3

-

Kendrick_Lamar_01 (1)

Das Debütalbum – die heilige Kuh des HipHop-Genres. Für ein richtig gutes Debüt bedankt sich das Genre mit jahr(zehnt)elanger Verehrung, ein nicht so gutes zerreißt es mit blutrünstiger Motivation. Am heutigen Tag veröffentlicht Kendrick Lamar in Amerika (morgen in Deutschland) sein Debüt »good kid, m.A.A.d city«. Und tatsächlich lässt sich eine Tendenz aus der Reaktion aus den unendlichen Weiten des Netzes erkennen: Hier passiert etwas richtig Großes. Parallel zur Veröffentlichung haut Kendrick mit zwei seiner Black Hippy-Kumpels Ab-Soul und Jay Rock den dritten Teil der »The Heart«-Serie raus. Ein der umwerfenden Qualität von »good kid, m.A.A.d city« angemessener Freetrack. Mood Music von TDEs Inhouse-Produzent Tae Beast und dazu Kendrick, die neue Lichtgestalt aus Compton: »When the whole world see you as Pac reincarnated/That’s enough pressure to live your whole life sedated. Find the tallest building in Vegas and jump off it/But I could never rewrite history in a coffin. So I’m talking to God: ‚Can you wash all these demons off me?’«

Mit seinen Zweifeln ist Kendrick am Tag der VÖ ganz alleine. Dabei birgt sein HipHop-Entwurf Ähnlichkeiten mit dem vorsichtigen Optimismus der Conscious-Rapper der Generation Rawkus. So gesehen könnte »good kid, m.A.A.d city« ein zeitgemäßes Wescoast-Pendant zu Reflection Eternals »Train Of Thought« sein. Dennoch scheint hier noch viel mehr zu passieren. Die damalige strikte Abgrenzung zum expliziten Gangstarap und weichgespülten HipPop bescherte den ewigen Backpack-Helden eine überschaubare Zielgruppe aus Traditionalisten, Studenten und Europäern. Von künstlerisch anspruchsvoller, aber massenuntauglicher Nischenmusik will Kendrick jedoch nichts wissen. Er tut das aber nicht aus kämpferischer Anti-Haltung, sondern mit echter künstlerischer Selbstüberzeugung. Er will den Erfolg. Er will die Anerkennung, die ihm bereits Dr. Dre, die ganze Westküste, die Szene-Postillen und ein Großteil der eingefleischten Heads entgegenbringt. Jetzt sind alle anderen dran:

»I put my life in these twelve songs, my fight in these twelve songs/The fight to ignite any wrong or right that I prolong. The story was short film, the glory of him and them/The worry of mothers that don’t recover when baby killed. The trial and the tribulations, the newer Miseducation/The view of a body wasting, you knew somebody who ain’t make it/The angry, the adolescent, the reason I ask this question: Will you let Hip-Hop die on October 22nd?«

(ae)

Vorheriger ArtikelMegaloh – HipHop
Nächster ArtikelTaktlo$$ feat Orgi69

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein