JUICE #159 mit Cro-Cover und JUICE-CD #124 ab 15.05. am Kiosk

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JUICE-Ausgabe #159 (Mai/Juni 2014) ist ab dem 15.05. bundesweit für 5,90 EUR inklusive JUICE-CD #124 im Zeitschriftenhandel erhältlich oder ab sofort versandkostenfrei im Shop bestellbar. Wir liefern vorab einen Blick ins Heft.
 
DIE THEMEN DER JUICE-AUSGABE #159
 
Titel: Cro – La Dolce Vita
Carlo Waibel hat einen der besten, aber zugleich auch anstrengendsten Jobs der Welt. Er ist Cro, der ­erfolgreichste, aber auch am meisten polarisierende ­Rapper des Landes. Seit »Easy« lief sein ­Leben völlig aus dem Ruder. Er ­verkaufte ­Millionen von Singles und über eine ­halbe Million Alben, er gewann Preise, warb für Großkonzerne und ­bespielte beinahe jede Bühne des Landes (von der Hanns-Martin-Schleyer-Halle bis zur »Wetten, dass..?«-Bühne). Die ­gefühlte ­Omnipräsenz der Pandamaske hielt von Anfang 2012 bis Ende 2013 an. ­Abgefahren fast, dass das »Easy«-Mixtape nun bald schon ­zweieinhalb Jahre auf dem Buckel hat. Seitdem war Cro immer irgendwie da. Fraglich, ob Carlo Waibel in der Zwischen­zeit überhaupt die Ruhe hatte, den ganzen Wahnsinn zu verarbeiten. ­Schließlich steht nun, Mitte 2014, bereits sein zweites Album »Melodie« an. Und nein, die Pandamaske wird Cro auch ­diesmal nicht ­absetzen – denn auf öffentlichen Fame gibt ­Carlo nach wie vor keinen Fick. Er ­möchte ­einfach weiter unbeschwerte Songs schreiben – und so leben wie zuvor.
 
Celo & Abdi – Nadelstecherei
Zwei Klassiker des Neo-Street-Rap zählt der Katalog von Celo 385 und Abdi Süd bereits: Mit dem »Mietwagentape« positionierte man sich Anfang 2011 auf Anhieb als Trendsetter und Anführer der Betonlyrik-Renaissance aus FFM, anderthalb ­Jahre später lieferte man mit »Hinterhofjargon« ein stringentes, weitestgehend vom ­Hamburger m3 produziertes Debütalbum ab, mit dem das Straßen-Esperanto von der Konstablerwache erfolgreich deutschlandweit im Jugendvokabular verankert werden konnte. Nun schreiben wir das Jahr 2014, und das ungleiche Duo schickt sich an, mit dem neuen Longplayer »Akupunktur« nun den Hattrick zu schaffen.
 
Hashtag Hustle – Phänomen »Meme Rap«
Das Game hat massive Erschütterungen erfahren: Die Infrastrukturen der Rap-­Industrie – vom Mixtape-Hustle am Corner bis zur klassischen Vermarktung durch ­Plattenfirmen – sind unlängst in einem wahrhaftigen Netz aufgegangen, dem World Wide Web. ­Immer mehr illustre Figuren haben das Spiel am eigenen ­Heimcomputer ­durchdrungen, neue Regeln aufgestellt und die konventionelle Realness, auf die sich die HipHop-Welt seit jeher einigen konnte, ins Wanken gebracht. Zeit, sich ­einen ­Überblick über die ­Protagonisten der jüngsten Entwicklungen des Games ­zu ­verschaffen.
 
Yung Lean – Realer wird’s nicht
Yung Lean und seine Jungs sind traurig. Vielleicht, weil Stockholm von Aliens ­belagert wird, wie das Video zu ihrem Song »Kyoto« belegt. Vielleicht ist die Melancholie aber auch all den schönen Produkten geschuldet, die Yung Lean zelebriert, und die in Schweden eher schwer aufzutreiben sind. Für Codein gibt es in Södermalm ­schließlich auch keinen Liquor Store. Also frönen der 17-jährige Digital Native und ­seine ­Bande ihrem emotionalen Mantra in digitaler Chopped-and-screwed-Ästhetik. ­Während eines Besuchs in Berlin treffen wir Yung Lean mit seinen Produzenten Yung Gud und Yung Sherman, die auf der Couch fläzend ihren Tour-Stammtisch abhalten. Wir haben ­zwischendurch mal ein paar Fragen eingeworfen – über Rap, Tennis, Arizona Ice Tea und die Realness des Internets.
 
Money Boy – Der Junge ist am Eaten
Montagmorgen. 9:50 Uhr. Flughafen Berlin Tegel. Ich stehe vor Cindy’s Diner an Gate C und warte auf den Boy. Jede Menge Anzügträger strömen aus den Türen und werfen kurze, verunsicherte Blicke auf das Schildermeer der erwartungsvollen Empfänger. In meinem Fall wäre so ein Namensschild vielleicht eine nette Geste gewesen, wirklich vonnöten ist es nicht. Mit seinen gesunden zwei Metern, dem funkelnden Ice im Ohr und den knalligen Farben auf dem XL-Shirt muss sich der Junge kaum darum sorgen, dass ich ihn nicht erkennen werde. Warum wir uns am Flughafen treffen? Vorschlag vom Boy. »Ich bin am 7. April in Berlin. Wir könnten nach meiner Landung um 9:50 Uhr das Interview machen«, hieß es in seiner Mail. Da habe ich nicht lang gefackelt.
 
Fler – Der Sarrazin des Rap?
Anfang April lädt mich Fler zu einer Runde in seiner brandneuen S-Klasse ein. Er ­wolle mir sein beinahe fertiges Album »Neue Deutsche Welle 2« vorspielen. Als wir in ­gemütlichem Tempo durch die Straßen von Kreuzberg rollen, stößt mir plötzlich eine Textpassage auf, in der sich Fler tatsächlich mit dem ehemaligen Finanzsenator und heute hauptberuflich gesellschaftlichen Brandstifter Thilo S. aus Berlin vergleicht. Eine steile These, die manch einer in der deutschen HipHop-Szene blind ­unterschreiben würde. Fler tut ja auch so einiges für dieses Image. Auch 2014 posiert er wieder mit Adlern und schwenkt die deutsche Nationalfahne. Gleichzeitig weiß aber ­mittlerweile fast jeder, dass Fler weder Nazi noch Rassist ist. Ganz egal, wie sehr man mit ­nationalistischem Gedankengut auf Kriegsfuß steht, so wirklich auf die ­Palme ­bringen ließ sich von der vorab erschienenen Single »Stabiler Deutscher« bis dato kaum ­jemand. Und so schnell dürfte sich das auch nicht ändern, schließlich gab Fler vor Kurzem bekannt, dass sein Album erst im Herbst erscheint.
 
Snaga & Fard – Anschlag auf den Konsens
Als Fard und Snaga »Contraband« veröffentlichten, ihr erstes Video aus dem ­zweiten Teil von ­»Talion«, wurde es in der gesamten HipHop-Szene heftig ­diskutiert und zu Recht kritisiert. Zeilen wie »Contra Peace, Contra Tel Aviv« sowie die ­Forderung der ­Todesstrafe für Kinderschänder tönten so populistisch, dass sie die ­harsche ­Ablehnung der HipHop-Medien förmlich herausforderten. Manch einer der ­Kommentatoren kritisierte die fehlenden Zwischentöne, andere vermuteten gar ein rechtsnationalistisches Weltbild in den Köpfen von Snaga und Fard. Und so handelt auch das JUICE-Interview mit den beiden Ruhrpott-MCs nur am Rande vom zweiten Teil des »Talion«-Projekts und davon, dass Snaga nach längerer Abstinenz zurück in die Rap-Öffentlichkeit tritt. Vielmehr geht es um Politik, Gesellschaft und die Frage ­danach, wie eine gesunde Diskussionskultur auszusehen hat.
 
Kings Of HipHop: Eric B. & Rakim
»My Favorite Things« war einmal ein seichter Showtune, ein beliebtes Stück aus dem Broadway-Musical »The Sound of Music«, das erst zum Pop- und dann zum Weihnachtsstandard wurde. 1961 spielt der Saxofonist John Coltrane seine Interpretation von »My Favorite Things« ein, mit fast 14 Minuten nicht nur eines der frühen wichtigen Stücke des modalen Jazz, sondern auch ein kommerzieller Durchbruch für Coltrane selbst und die Verwendung des Sopransaxofons im Jazz. Warum das hier steht, fragt ihr euch gerade? Diese Aufnahme von »My Favorite Things«, ein Wendepunkt für Form, Stil und Instrumentierung des ­modernen Jazz, ist bezeichnenderweise das Lieblingslied des Mannes, der 25 Jahre später das einläutete, was heute als die Goldene Ära des Rap bezeichnet wird: Die Rede ist von William Michael Griffin Jr., besser bekannt als Rakim.
 
Weitere Themen der Ausgabe:
Future
YG & DJ Mustard
Atmosphere
Pharoahe Monch
Afrob
Kate Tempest
Fatima
Despot
CunninLynguists
Harry Fraud
Shlohmo vs. The Beats
Flowin Immo
Sookee
OK Kid
Dramadigs
Kontra K
Animus
 
COVER JUICE #159
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JUICE-CD #124
JUICE-CD124
Tracklist
01. Cro – »Cheers« [JUICE Exclusive]
02. OK KID – »Borderline« (Raffi Balboa Remix) [JUICE Exclusive]
03. SAM – »Kurt Cobain« [JUICE Exclusive]
04. Schote – »Gut« [JUICE Exclusive]
05. Johnny Rakete – »Also mach ichs für die JUICE« [JUICE Exclusive]
06. BattleRapp feat. RO – »Gewinner« [JUICE Exclusive]
07. B-Lash feat. Richard Blaze – »Achtzigerkinder« [JUICE Exclusive]
08. Flowin IMMO – »So gut«
09. Al-Gear – »HIFYM«
10. Bonez Mc feat. Maxwell – »Leggaschmegga«
 
JUICE #159 versandkostenfrei im Shop bestellen.
 

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