Haiyti & Die Achse – Jango EP // Review

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(soundcloud.com/dieachse)

Es werden aus der Bauchtasche heraus pillenförmige Glücklich­macher vertickt. Diskokugeln brechen das Licht, und im Hintergrund läuft irgendein NDW-Klassiker, während Geld wandert. Randnotizen einer Nacht – Haiyti mittendrin. Sie macht Hamburger Straßenrap, keine Partymusik – das sollte mittlerweile klar sein. In ihrem Kosmos wird Hochprozentiges auf Eis getrunken und dabei keine Mine verzogen. Zumindest nicht, solange die Geschäfte laufen. »Geht aus dem Weg, mich pushen nur ­Pusher.« Punkt. Doch spätestens in den eigenen vier Wänden kommen die Gefühle hoch: »Angst«, Einsam­keit aufgrund des nicht enden wollenden Singledaseins und plötzlich wütende Manie. Haiyti hat sich für die »Jango«-EP mit Die Achse (Bazzazian & Farhot) zusammengetan, was Besseres konnte ihr nicht passieren. Endlich schafft es jemand, ihr Beats zu schustern, die nicht nur den Hedonismus-Lifestyle in den Vordergrund drängen, sondern vor allem die roughe Ruhelosigkeit des Daseins inmitten von Kleinkriminellen zu spiegeln wissen. Auch wenn die Tracks mit zerrenden Subbässen und Samples aus dem ostasiatischen Raum ziemlich durchgestylt wirken, sind sie in erster Linie eins: brachial. »Jango« versprüht absolute Härte, lässt gleichzeitig aber eine ehrliche Gebrechlichkeit zu. So mutig sind ihre deutschen Straßenrapkollegen noch nie ­gewesen – außer vielleicht Joey Bargeld. Der klingt wie eine deutsche Slow-Mo-Version von Jeezy, hängt mit Haiyti im »Schampustower« rum und lässt tief hinter die Fassade blicken. Der komplette Seelenstrip auf Partydrogen eben.

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