Gaika – Spaghetto EP // EP-Stream

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gaika

Post-Dancemusic, Post-Gender, Post-Trap am Ende vielleicht sogar Post-HipHop. Eigentlich ganz egal, welches Wortgebilde man mühsam aus der Schublade manövriert. Der britische Künstler Gaika, geboren in Brixton, musikalisch aktiv geworden mit seiner Band Murkage in Manchester, ist sein eigenes Genre und eine verschwimmende, ungreifbare, extrem experimentell musizierende Gestalt. Auf der anderen Seite aber ein heroischer Muskelmann, der dieses Image nur dazu nutzt, um mit dem Maskulinen zu brechen – um Stereotype aufzuzeigen, die er nicht mag.

Die »Spaghetto« Ep ist nach den Mixtapes »Machine« und »Security« sein erstes Release über Warp Records. Genau dorthin, neben die »Atrocity Exhibition« von Danny Brown, passt er auch. Obwohl er sich weniger mit Sex, Drogen und den eigenen Abgründen beschäftigt, als viel mehr mit der Realität als schwarzer Mann in der westlichen Welt. Seine Musik vereint afrikanisch-tribale Rhytmen, Noise-Auswüchse, die kaum zu ertragen sind, dämonischen Dancehall-Rap, der düsterer nicht sein könnte. Gleichzeitig passiert an die 80er angelehnter Pop, der beinahe so was wie Freude ausstrahlt und schließlich durch Drumgerüste abgelöst wird, in denen die HiHats noch rattern, der Trap vergangener Tage sonst aber komplett abgeschüttelt wurde. »Spaghetto« ist dann der Name, der Fiepen, Dröhnen und verrücktes Rappen am besten trifft. Die Erzählungen Gaikas sind klar inspiriert von der rauen Realität der Straße, aber musikalisch so verpackt, dass sie eigentlich gar nicht in eine aktuelle Musik-Realität passen. Irgendwo ist Platz für Gaika, so viel ist sicher. Wo der Raum ist, in dem seine Musik vollends verstanden werden kann, bleibt dagegen schleierhaft. Gerade das macht diese zerfurchte EP so interessant.

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