Plötzlich war ein Schlafzimmer in Berliner U-Bahn-Schacht // Video

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Nicht nur die TOY Crew werkelt gerade anarchisch im öffentlichen Raum. Auch das Kollektiv Rocco und seine Brüder sorgen für Aufsehen. Nachdem der französische Künstler Farewell 2013 bereits ein Zimmer in einem französischen Metro-Tunnel baute und auch in Wien ein Jahr später ein ungenutzter Raum im Untergrund zum Kinderzimmer umfunktioniert wurde, ist dasselbe in diesem Jahr in Berlin passiert. In einem Zwischenraum unter einer Lüftungsluke wurde im U-Bahn-Schacht eine Wand tapeziert, Teppich verlegt und schließlich ein Bett abgestellt – ein Bild der Mutter Maria an der Wand inklusive. Anfang des Jahres fragten sich die lokalen Boulevard-Blätter von Bild bis B.Z. und überregionale Tageszeitungen wie Die Welt aufgeregt, woher der eigentümliche Schlafplatz nun eigentlich komme. Ein Video auf der Seite von Rocco und seine Brüder, die sich zur Aktion bekennen, schafft jetzt endlich Klarheit. Die Gruppe, die offensichtlich vom Graffiti kommt (ob sie mit dem gleichnamigen populären Berliner Sprayer Rocco zusammenhängt, ist aber nicht sicher) und sich mittlerweile andere Kanäle geschaffen hat, um den öffentlichen Raum zu verändern, hat es damit genauso wie die TOYs geschafft, medial zu polarisieren. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass im urbanen Raum nach wie vor Kunst passiert, die nicht von kapitalistischen Interessen oder dem Kunstmarkt angetrieben wird, sondern aus der Intention heraus entstanden sind, etwas (optisch) zu verändern und generell: etwas zu machen.

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