In den letzten vier Jahren hat Dom Kennedy fünf Mixtapes und ein Album herausgebracht. Nun kommt sein zweites Album, »Yellow«, heraus. Einen Plattenvertrag hat er bis jetzt noch nicht unterzeichnet. Denn der Kalifornier Dominic »Dom Kennedy« Hunn möchte unabhängig bleiben, sich nur von seinen Geschichten und den biografischen Ereignissen seines Umfelds inspirieren lassen, ohne Verpflichtungen eingehen zu müssen. »Die Majors versuchen, die ganze Zeit herauszufinden, was die Leute hören wollen. Wenn sie es gecheckt haben, sind sie aber schon zu spät dran. Ich bin ein Teil der Masse, ich weiß schon lange vor den Majors, was sie interessiert,« behauptet er im JUICE-Interview.
Seine Musik stellt Kennedy, bescheiden wie er ist, kostenlos im Internet zur Verfügung. Dieses Konzept, basierend auf Autarkie und Selbstvertrauen, macht Dom Kennedy zu einem Medien versierten Rap-Symathisanten. So stehen auch Größen aus der HipHop-Kultur wie The Games, Rick Ross und The Hundreds affirmativ hinter ihm. Just hat der 28-jährige Kalifornier auch sein zweites Album »Yellow« zum Gratis-Download bereit gestellt. Für dieses hat Kennedy mit nennenswerten Künstlern wie Freddie Gibbs, Rick Ross sowie Kendrick Lamar zusammen gearbeitet.
Zur Zeit der Album-Produktion war das Studio Dom Kennedys zweites Zuhause. So verspricht er auf »Don‘t Call Me«: »I know you think I’m lying, baby/But I’m really working. I’m up all night in the studio and I’ll be home soon. Ain’t no bitches here, just the homies. Yeah, right.« Es wird klar: Seine Musik steht zunächst an primärer Stelle. Diese signifikante Bedeutung wird auf »Yellow« deutlich. Es ist ein vielfältiger Mix, für den dunkle Bässe, eingehende Flows, Soul-Einflüsse und sukzessiv aufbauenden Beats konstitutiv sind. Dom Kennedy möchte seinen Hörern Abwechslung bieten. Auf »Don’t Call« liefert Too $hort einen harmonischen Refrain ab. Auf »We Ball« mit Kendrick Lamar wird es dann sprachlich und instrumentell aggressiver. Wiederum der letzte Track des Albums »P + H«, der von DJ Dahi produziert wurde, präsentiert eine Computerfrauenstimme, die »Peace and Happiness« artikuliert, gefolgt von einem trägen Beat. Dom Kennedy hatte mit seiner Behauptung, dass er genau weiß, was die Masse interessiert, recht. Mit seinem »Yellow Album« zeigt er, dass ihn niemand wegen seiner Bescheidenheit unterschätzen sollte. Download hier.
(ff)