Dillon Cooper macht fleißig Welle. Nachdem er Ende Mai die erste Single »State of Elevation« samt Video auf YouTube veröffentlichte, sorgte das vielerorts für große Augen und runtergeklappte Kinnladen. Dass dieser junge Mann das MC-Handwerk in seiner Gänze versteht, war unschwer zu erkennen. Bei näherer Recherche im YouTube-Kanal des aus Crown Heights, Brooklyn stammenden Wortschmieds ließ sich dann ebenfalls erahnen, dass man es hier mit einem der größten Talente der jüngeren Vergangenheit aus dem verfaulten Apfel zu tun hat. Mixtape in der Mache, hieß es damals. Interessant.
Anfang der Woche erreichte uns dann mit »Kung Foo« der neueste Streich des MCs, der dem Teenie-Alter soeben erst entwachsen ist. Auf einem roughen, klassischen East Coast-Instrumental werden dabei fleißig Ansagen gemacht: »Talk that shit, I’ma talk that shit/ If you wanna get hit then come through/ I don’t give a fuck ‚bout none o‘ these dumb dudes/ And I Chop Suey niggas that’s what I call ‚Kung Foo’«. Gib ihm bös, Coop!
Da könnte man jetzt als Rapfan den »Like«-Button klicken, sich zurücklehnen und getrost in den Vorfreude-Modus umschalten. Doch in diesem Fall hat man die Rechnung nicht mit Herrn Cooper gemacht. Gerade mal zwei Tage lagen zwischen dem Release von »Kung Foo« und dem soeben erschienenen »Cozmik«-Mixtape, das gestern Nacht veröffentlicht wurde. Der Titel ist dabei eine Hommage an seinen Freund Brian »Cozmik« Scott, der im Oktober 2009 auf offener Straße in Brooklyn erschossen wurde.
Doch dieser traurige Kontext bedeutet keinesfalls, dass es sich dabei um einen 16 Tracks starken Nachruf handelt. Ganz im Gegenteil: Neben starken eigenen Produktionen werden hier auch Klassiker wie »Survival of the Fittest« oder »Ms. Jackson« lyrisch hochwertigst malträtiert. Keine besondere Aus-dem-Fenster-Lehnung, wenn man jetzt behauptet: Die beste kostenlose Rapmusik, die heute im Internet veröffentlicht wurde.