Dave East – P2 // Review

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(Def Jam / Universal Music)

Wertung: Vier Kronen

David Brewster, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Dave East, bringt beste Voraussetzungen für Großes mit. Sein Mixtape »Black Rose« brachte ihm vor vier Jahren einen Vertrag bei Mass Appeal ein, kurz darauf ging es direkt weiter zu Def Jam. Dazwischen brachte East eine Vielzahl an Mixtapes heraus, die ihn zu einer neuen Hoffnung im US-HipHop erhoben. Sein Debüt »Paranoia: A True Story« bestätigte diese Voraussage, mit »P2« folgt nun der zweite Langspieler des 29-Jährigen. Und immer noch lautet die Prämisse: Dave East kann Großes liefern. Die Instrumentals wirken wie getrieben, stets liegt eine gewisse Unruhe in den Tracks. Das hat durchaus seinen Sinn, denn East selbst erzählt von seinem Leben, der Straße, Harlem, den ganzen Geschichten dort draußen. In »Corey« berichtet er vom Aufwachsen und dem Auseinanderleben von alten Freunden, in »Powder« von seiner Vergangenheit und dem Weg nach oben. East vermeidet dabei vor allem Stereotypen und findet seine eigene Sprache, seine eigenen Worte für diese Begebenheiten. Vielleicht hätte der eine oder andere entspannte oder ungewöhnliche Beat auf »P2« noch mehr Abwechslung reingebracht. Ohne Frage: Das sind alles hochwertige Produktionen. Die kargen Claps von »Woke Up« taugen nur kaum für eine spannende Atmosphäre. Wirkliche Perfektion erreicht East sowieso nur in einem Track. »Grateful« bietet nicht nur den passenden Schlusspunkt zu diesem Album, sondern entfaltet sich über eine lockere Klaviermelodie und einen unauffälligen Rhythmus. East berichtet erneut von seiner Vergangenheit, doch dieses Mal dringlicher, reflektierter, intensiver. Auf über sechs Minuten streckt sich der Text, East selbst bringt die passenden Sätze, um ein deutliches Bild zu zeichnen. Hier zieht jemand ein Zwischenfazit. Keine Klischees, nur diese Erzählung, dieses Leben. Und es ist vor allem das Versprechen: Dave East findet mehr und mehr zu sich, seinem künstlerischen Ausdruck. Demnächst dann das Album mit durchgängig Großem.

Text: Björn Bischoff

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