7. LGoony – Spacetape Vol. 1: Goonyverse
»Goonyverse war erst der Anfang« – und was für einer. LGoonys erstes Internet-Tape erschien an Weihnachten 2014 und machte mir mit der No-Fucks-Given-Attitüde und Rotzigkeit des jungen Kölners noch mehr Spaß als das ähnlich großartige »Grape Tape«. Schlauer, flyer und einlullender als in »Lüge der Medien« wurde die Debatte um Pressefreiheit, Reichsbürger und Aluhüte in 2015 nicht kommentiert.
6. Bimbo Beutlin – Von Pfeifenkraut und leichten Frauen (Mixtape)
Ein mir völlig unbekannter Aschaffenburger rappt frei von Pathos und schockierend ehrlich von der Ex, Kleinstadtproblemen und Weedbeschaffungsmaßnahmen – und berührt dabei ohne das dämliche Augenzwinkern und den Zynismus seiner Altersgenossen. Kopfhörermusik zum Alleingelassenwerden. Gibt dem Genre Emo-Swag-Rap endlich Hoffnung.
5. Earl Sweatshirt – Faucet (Track)
Während die Tourette-Wallungen der OFWGKTA-Clique nicht mehr wirklich zu schocken wissen, hat sich Earl als interessantester Künstler und bester Rapper des Kollektivs freigespielt. Sein bisher schlüssigstes Album »I Don’t Like Shit, I Don’t Go Outside« hatte eigentlich nur hypnotische Lo-Fi-Highlights. Die Misanthropen-Hymne »Faucet« fasste die dystopische Endzeitstimmung des 30-minütigen Langspielers perfekt zusammen.
4. Drake – Back To Back (MVP)
»None of ‘em want this shit more than I want it«. Nach sechs Thron-Jahren noch immer der hungrigste seiner Zunft, verhalf mit Co-Signs wieder einer Handvoll Rappern zu ganzen Karrieren, stemmte locker 30 Hits über zwölf Monate, brachte das Internet zum Abstürzen und trifft auch weiterhin einfach keine falschen Business-Entscheidungen. Aus einem Disstrack eine Grammy-nominierte Gold-Single machen – Drakes Karriere in a nutshell. Das absurdeste an diesem Power-Jahr: Mit »Views From The 6« hat er für das Anfang 2016 noch ein ganzes Album in der Hinterhand.
