Happy 420! 50 Weed-Hymnen zum Weltkiffertag // Liste

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Seit 25 Jahren beackern MCs ihr Kiffertum in den unterschiedlichsten Arten und Weisen und bieten dabei ein Spektrum von glorifizierenden Liebeserklärungen an Mary Jane bis hin zu abgründigen Paranoia-Tales. JUICE hat die 50 grünsten HipHop-Hymnen der Geschichte zusammengestellt.

01 Beastie Boys
»Hold It Now, Hit It« (1986)

Als »Licensed To Ill« erschien, war ich neun Jahre alt und weit davon entfernt zu verstehen, was die Beasties mir mit diesem Songtitel sagen wollten. Erst deutlich später freute ich mich über Rausch-Referenzen auf Rick Rubin-Gedonner. Ein frühes Manifest des Blunted Mindstate. (scs)

02 Tone Loc
»Cheeba Cheeba« (1988)
Die Dust Brothers lieferten mit George Benson-Intro, sonnigen Loops und dicken Drums den perfekten Soundteppich für die erste große ­Reibeisenstimme der Westküste, inklusive ­Reminiszenz an Rick James. (pl)

03 Cypress Hill
»I Want To Get High« (1992)

Hört ihr die Signale? Die schleppenden Drums nebst Basslinie, die hypnotische Sirene und B-Reals Manifest für das Recht auf Rausch sind 93 ’til infinity. Der Song war nicht nur der Opener von »Black Sunday«, sondern eröffnete auch viele ­verrauschte »Hits From Da Bong«-Abende. (»Gib mal den Zwölflöchrigen rüber!«) Damals ­verbreitete sich sogar auf Elternabenden die ­Kunde, dass jeder latent suchtgefährdet sei, der diese CD zu Hause hat. (pl)

04 The Pharcyde
»Pack The Pipe« (1992)

Herrlich behämmerter Song einer der besten und verpeiltesten HipHop-Crews aller Zeiten, bei dem tatsächlich im zweiten Verse ein vierjähriger Neffe zum Rauchen animiert wird. »Over and over and over/Oh it seems like I will never be sober…« Erklärt eventuell auch den später ausbleibenden Erfolg. (nn)

05 Redman
»How To Roll A Blunt« (1992)

So geht das: Zigarre aufschlitzen, Tabak raus, Weed rein, rollen, anfeuchten, rösten, anzünden. Neunziger-Teens bezogen diese Bauanleitung für ihre wackelig zusammengelutschten Cannabis-Zigarren aus dem Film »Kids«. Reggie Nobles Anleitung hingegen hatte zwar einen geilen Funk-Beat von Pete Rock, vergaß jedoch ganz stilecht einfach mal den Punkt »Tabak raus«. Sehr wichtig, sonst Husten. (ml)

06 Gang Starr
»Take 2 And Pass« (1992)

Guru erklärte uns, wie es läuft: Zweimal ziehen und weitergeben! (pl)

07 Snoop Doggy Dogg
»Gin And Juice« (1993)

Einfach die Straße runterschlingern, dabei Gin-Orange trinken und einen rauchen – ordentliche Freizeitplanung sieht in Long Beach offenbar genauso aus wie in Kreuzberg-Ost. (om)



08 Tha Alkaholiks
»Mary Jane« (1993)

Meine private Kopfgarten-Nummer eins. Kickt vor allem im E-Swift-Remix tiefer als ungestrecktes Kush. Eine Bassline für die Ewigkeit, die die pumpenden Drums perfekt akzentuiert. Tash und J-Ro rappen eine der schönsten Liebeserklärungen, die nicht für eine Frau geschrieben wurden. Nie ­wieder wurden Verlangen, Abhängigkeit und Genuss des harzigen Grüns so formschön und liebevoll thematisiert. (pl)

09 KRS-One
»I Can’t Wake Up« (1993)

Props geben mal anders: Anstatt alle HipHop-Kollegen in einer sinnfreien Aufzählung cool zu finden, erfindet KRS-One einen Alptraum, in dem er ein Joint ist. Und dann wird er eben in großer Runde geraucht: So dürfen Cypress Hill, Das EFX, Black Sheep, Grand Puba, Kid Capri, Redman, De La Soul, Greg Nice und Chubb Rock mal an KRS ziehen. Dope Idee. (ml)

10 ???

11 Digable Planets
»Nickel Bags« (1993)

Dass es hier um Weed geht, erschließt sich nicht sofort. Gut, The Meters verschnitten mit Curtis Mayfield eignet sich schon blendend zum groovigen Rumgammeln, aber die Lyrics sind halt mehr so Lyrik und nicht die offensichtliche Holzbongmethode à la Cypress Hill. Man meint das Weed, spricht aber vom Funk, der »by the pack« kommt, so wie »the beats by the ounce«. Dazwischen irgendwas mit »opium groove« und »pizza« – passt also perfekt. Is’ doch latte, was die eigentlich sagen wollten… (ml)

12 Method Man
»Tical« (1994)

Noch bevor Crystal Meth und Krokodil die Venen und Lungen der erlebnisorientierten Jugendlichen durchspülten, waren »Method« und »Tical« New Yorker Slang für feinstes Weed. Als vernebelter Bub hegt man ja eine ordentliche Abneigung gegenüber dem fluffigen Friedensscheiß der Hippies – da kommt so ein stockdunkler Battle-Song von Mr. Mef sehr gelegen. (nn)



13 Outkast
»Crumblin Erb« (1994)

P- und G-Funk verschmelzen auf diesem Outkast-Klassiker zu smoothem THC-Funk. Gäbe es ein grünes Krümelmonster, würde es zu dem Song einen chilligen Moonwalk auf der Tanzfläche hinlegen. (ao)

14 Nice & Smooth
»Blunts« (1994)

Unterschätzes Kleinod aus dem verrotteten ­(grünen) Apfel. Inklusive Feuerzeuggeräuschen im Intro und herrlich schrägem Chorus. (pl)

15 Channel Live feat. KRS-One
»Mad Izm« (1995)

Lyricism, so mit Metaphern and shit, das war in den goldenen Neunzigern der Lieblingssport der Ostküsten-Realkeeper. Und so rappen Hakim und Tuffy von Channel Live und ihr Mentor KRS-One auf diesem unfassbar hypnotischen Banger eigentlich nur darüber, wie geil sie rappen. Aber dem Titel entsprechend verwenden sie dafür eben vor allem Begrifflichkeiten aus der Kifferei: Es geht um lyrisches Dope, das in der Cypher ­gesparkt wird und high macht und so – denk da mal genauer drüber nach, Dude… (ml)

16 Luniz
»I Got 5 On It« (1995)

Klassischer Weed-Tune für die Ewigkeit. (om)

17 Cypress Hill
»Everybody Must Get Stoned« (1995)

Bongs für alle! Dann wäre die Welt bestimmt friedlicher, auch wenn diese Oreos mit weißem Schokoladenüberzug an allen Tankstellen der Welt ausverkauft wären und wir uns auf die öffentlichen Verkehrsmittel noch weniger verlassen könnten. Übrigens hat das mit dem allgemeinen Stonertum auch schon Bob Dylan auf seinem Song »Rainy Day Women No. 12 & 35« vorgeschlagen. (ao)

18 Redman & Method Man
»How High (Pt. 2)« (1995)

Im Backkatalog von Reggie und Mr. Mef gibt es natürlich bessere Nummern als diese Single mit Toni Braxton-Sample. Aber sie erinnert mich eindringlich an eine Zeit, in der man auf Partys noch mit Alkopops experimentiert hat. Das eine oder andere Mal lief auf diesen gemeinsamen Abenden mit den Klassenkameraden auch der Film »How High« (auf Deutsch »So High«, warum auch immer). Im Anschluss fragte man sich, welches Gras man wohl rauchen muss, um genauso breit zu sein wie Jamal und Silas, dabei aber trotzdem in Sachen Frauen auf der Gewinnerseite zu stehen. (se)

19 2Pac
»High Til I Die« (1996)

»Pull over, can’t hear a damn thang sober, I’m high til I die, Loced ‚Til they smoke me / The Shit don’t stop / Til my casket drop…« Wenn man die traurigen und tragischen Ereignisse ausblendet und nur die Hook herunterbricht, ist Pac mal wieder der realste Tobsüchtige von allen und hat es wirklich geschafft. Also, er hat’s wirklich durchgezogen. (nn)

 

20 Redman
»Smoke Buddah« (1996)

An seinem kleinen Weed-Problem hat sich in den 15 Jahren seit diesem Track bekanntlich wenig geändert. Dank dem zurückgelehnten Rick James-Beat bleibt dieser Song mein Favorit aus seiner umfangreichen Sammlung an Tracks über das grüne Kraut. (fm)

21 Busta Rhymes
»Get High Tonight« (1997)
Irgendwo auf »When Disaster Strikes« musste Busta ja mal einen Gang runterschalten. Passiert hier aber nicht. Der Beat gibt sich entspannt, die Hook lässt sich halbwegs unstressig mitschunkeln, aber Busta scheint auf Weed eher durchzudrehen als zu relaxen: Das hier ist straight up »Woo-Hah«-Gehampel mit Tourette-Adlibs, schiefem Singsang, unvermitteltem Gebrüll, »Yo«, »Uh« und »Ah«. Super. (ml)

22 Devin The Dude
»Sticky Green« (1998)
Trekkies haben Spock, Christen haben Jesus und Kiffer haben Devin. Auf dem Cover seines Debüts hockt er Zeitung lesend auf dem Scheißhaus und hat dabei ein ordentliches Rohr am Rauchen. »I love to blow weed« stellt er auf seinem Song mit H-Town O.G. Scarface klar. Yeah, dude. (ao)

23 Kinderzimmer Productions
»Marihuana« (1998)
Eigentlich ist das nicht wirklich eine Kifferhymne: Textor beschwert sich in der ersten Strophe über verblödete Dope-Schnorrer und in der zweiten über das schläfrige »Party«-Verhalten von Kiffern – Cannabisverherrlichung klingt jedenfalls anders. Aber bekifft kann man ja auch ganz wunderbar nicht zuhören. Und der hypnotische Refrain geht gerade dann runter wie Haschöl. (ml)

24 RAG
»Westwind« (1998)
Insbesondere Aphroes zweite Strophe gehört zu den lyrischsten Liebeserklärungen an ­»Marie ­Huana«. Gleichzeitig zeigt der Ruhrpott-MC ­negative Folgen wie Faulheit, Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, Verfolgungswahn und Paranoia auf, ohne den Zeigefinger auch nur einen Millimeter zu erheben. (scs)



25 Lootpack
»Weededed« (1999)
Otis Jackson Jr. ist ein lebendiges Grastütchen. Dieser Song vom ersten Lootpack-Album steht stellvertretend für Madlibs musikalisches Gesamtwerk, eine einzige Ode an das klebrige Grüne. (pl)

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1 Kommentar

  1. ich hätte vielleicht noch creme de la creme – weißer rauch mit aufgezählt..und lied vom kiffen..wie oft ich dazu breit und regungslos damals auf der couch lag

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