Neben den weltweit bekannten und weiterhin tonangebenden Radiostars, gibt es in jeder größeren US-Stadt lokale Musikphänomene, die vor Ort abgehen wie nichts Gutes, außerhalb der Stadtmauern allerdings so ziemlich jeden kalt lassen. In der Hauptstadt Washington gibt es die Go-Go Musik, in Baltimore die B-more Club Music, in Chicago die Juke Music und in Miami den lauten Bass. Alles hier und da mal adaptiert, in einigen Clubs sogar etabliert aber so richtig jucken tut es niemanden.
Im Westen gibt es Hyphy. Eine Gruppe die dem kommerziellen Erfolg am nähesten kam, war die von Too $hort gesignte Crew The Pack. Seit geraumer Zeit sind die beiden Mitglieder Young L und Lil B (mittlerweile bei Souljah Boy gelandet) dem Hyphy Zirkus entsprungen und dabei das Internet Game innerhalb der Vereinigten Staaten aufzurollen. Ca. 347 Mixtapes und ebenso viele schrecklich, schaudrige Videos, eine unüberschaubar große Twitter und Myspace Gefolgschaft. Künstlerisch spielt sich das alles in Dimensionen ab, die der normale, menschliche und mitteleuropäische Verstand nur im seltensten Fall erfassen kann.
Eigentlich wissen wir auch nicht wirklich, was die Jungs von einem wollen. Amüsant und unterhaltsam ist es dennoch. Texte werden grundsätzlich nicht aufgeschrieben, Crackkochen muss als Tanzstil herhalten, Indiezeugs gilt als Samplequelle No. 1, die Kids ernten bedinungslose Liebe der modebewussten Magazine. Neuster Streich ist die Repektbekundung an das männliche, primäre Geschlechtsorgan. Frauenrechtler werden beim Anblick des Videos und beim Hören der irrsinigen Zeilen verständnishalber auf die Barrikaden steigen, möglicherweise hält es Young L allerdings auch genauso wie Tom Cruise in Magnolia. Man weiß es nicht. Verrückt, die Jugendlichen von heute. Einfach verrückt.