Red Bull Soundclash

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»Leave your nines at home and bring your skills to the battle …“ Der Red Bull Soundclash mit K.I.Z. und Kraftklub. Welch herrliches Gemetzel. Berlin gegen Karl-Marx-Stadt. Rap gegen Rock. Ein Kampf der Subkulturen. Großartig.

Red Bull lud am 7.12.12 in das Kölner Palladium und alle waren sie da, um Zeuge dieses Gladiatoren-Wettstreits zu sein. Oliver Polak und die reizende Jeannine Michaelsen übernahmen die Moderatoren-Rolle, das elektrisierte Publikum begab sich vor die beiden gegenüberliegenden Bühnen und nach einem starken Set von DJ Stickle konnte es auch schon losgehen.

Wir vom JUICE Magazin waren natürlich dabei und konnten dem Match selbstredend nicht ganz unparteiisch beiwohnen, sondern haben unsere Hooligan-Lungen für die Jungs von K.I.Z. strapaziert und gebrüllt, was das Zeug hält. Neben uns standen die Kollegen von der »Intro« und diese waren so aufgeregt, dass sie in ihren Cheap-Monday-Hosen einfach nicht stillhalten konnten und in ihrer niedlichen und unbedarften Art etwas Trashtalk mit uns anfingen. Die aggressive Stimmung ähnelte dem Vibe bei einem Schwergewichtsboxkampf und so ließen wir uns auf den Schlagabtausch ein. Aus Spaß wurde Ernst und so mussten wir die ordentlich gekämmten »Intro«-Seitenscheitel in ihre Schranken weisen.

Normaler Magazin-Beef. Nachzulesen auf der Homepage des Red Bull Soundclashs. Aber keine Angst, wir haben das ganz professionell auf Twitter geklärt und anschließend noch gemeinsam das ein oder andere Kaltgetränk vernichtet. Zurück zum Clash.

Kraftklub. Zugegeben, dieses Konstrukt aus Gitarren, Bass, Schlagzeug und epileptischen Bewegungen fernab des Funks scheint gar nicht so schlecht zu funktionieren. Die Lautstärke und die nicht von der Hand zu weisende Energie kommt äußerst beeindruckend rüber und das angetrunkene Publikum nimmt dies dankbar an. Nach den ersten zwei Runden, müssen wir eine knappe Punktführung für die Chemnitzer feststellen. K.I.Z. liefern zwar souverän ab, doch vor allem die »Die da«-Coverversion von den Fantastischen Vier gelingt den Indie-Rockern etwas besser.

Doch dann die Takeover-Runde. Rap ist super, Battle-Rap noch viel besser und K.I.Z. beherrschen beides. Kraftklub legen mit »Ich will nicht nach Berlin vor« und K.I.Z. rrrrrasieren den Schrei nach Provinz-Liebe dermaßen. Tainted-Love-Punchlines, generell Punchlines. Was soll man sagen. Die Gesichter der »Mit K«-Menschen sprechen Bände. »Warum habt ihr eine Pistole und wir haben keine Pistole?«

Anschließend die Wildcard-Runde. Special Guests. K.I.Z. laden Casper ein, der seinen wunderbaren Hit »Wilson Gonzales« in Anwesenheit des Berufssohns und Schauspielers zum ersten Mal vor Publikum performt. Großes Trap-Kino. Anschließend drehen Tarek und der jüngere Jimi Blue Ochsenknecht den wütenden Reicher-Bengel-Swag auf und liefern eine denkwürdige Show ab. Dem Großteil des Publikums war diese Kunstperformance etwas zu out-of-the-box und Buhrufe übertönten die verweinzelten »Swerve«-Meldungen.

Die Indie-Rocker ließen zusammen mit Sido Fuffies regnen und konnten somit Steuer wieder rumreißen. Die von Walls of Death und Pogotänzen gezeichnete Meute verausgabte sich vollends und jubelte beim großen Finale allen Teilnehmern zu. Wir haben sogar Kratfklub-Fans und K.I.Z.-Hools gesichtet, die sich weinend in den Armen lagen und Dinge von sich gaben, die so klangen wie »So jung kommen wir nie wieder zusammen« und »Wenn wir nicht eh schon 2012 hätten, würden wir das unseren Enkeln erzählen«. Ein fantastischer Abend neigte sich dem Ende entgegen. Zwei Bands, die sich verbal die Köpfe einschlagen, super Sound, jede Menge Drinks. Besser geht es nicht. Sehr gelungene Veranstaltung. Gerne wieder.

(nn)

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