Fiend – Cool Is In Session

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Eigentlich haben wir in diesem Jahr bereits genug Songs übers süße Lotterleben gehört. Für das neue Mixtape von Fiend machen wir aber nochmal eine Ausnahme. Schließlich reden wir hier von einem Mann mit spannender Geschichte, der schon seit über einer Dekade Musik macht. Damals allerdings zu ganz anderen Vorzeichen. Damals war er noch Soldat der Gelddruckfabrik »No Limit Records» und erreichte Ende der Neunziger beinahe die Spitze der Billboards. Mit seinem NoLa-typischen bouncigen Sound und aggressiv vorgetragenen Texten, die trotzdem inhaltlich gehaltvoll waren, gehörte er zu den stärksten MCs unter der Fichtel von Master P.

Seit dem Ende der Ära No Limit hat sich in der Musikindustrie eine Menge verändert. Fiend hat sich darauf eingestellt. Er verzichtet auf ein traditionelles Label und ist mittlerweile Teil des engen Umfelds des ungekrönten Weed-Rap-Königs Curren$y. Außerdem hat er dieser Tage mit »Cool Is In Session« bereits sein viertes Mixtape innerhalb eines Jahres veröffentlicht. Als ob er uns mit »Tennis Shoes & Tuxedos«, »Life Behind Limo Glass« und »The Sweetest Hangover« nicht bereits genug entspannte Styler-Mucke geschenkt hätte.

Zum Glück schafft es Fiend ähnlich wie sein aktueller Crew-Capo Spitta völlig mühelos, stets überzeugend darzubieten, dass ein Leben tatsächlich nur aus Musik, schönen Frauen und gutem Gras besteht – der Himmel auf Erden. Nicht das wir da großartig überzeugt werden müssten – aber vermutlich würden Songs wie »Take A Pull« (mit Smoke DZA) selbst den hölzerndsten Mitmenschen in einen unwiderstehlichen Player verwandeln. Irgendwie magisch, aber eigentlich doch ganz einfach: Picke einfach die lässigsten Soul- und Blues-Beats, die du findest und rappe über die Dinge, die du jeden Tag tust. Ungefähr das dürfte rauskommen, wenn man irgendwelche Wissenschaftler mit der Suche nach der Formel für den Erfolg der J.E.T.S. beauftragen würde.

Der Langeweile-Falle entkommt Fiend dadurch, dass er sich auf Songs wie »The Amazing Race« stärker als zuvor darum bemüht, nicht immer nur möglichst lässig, sondern auch mal abwechslungsreich zu flowen. Außerdem arbeitet er mittlerweile auch gerne mal seine Gesangsstimme aus. Und sogar das klingt gut. Der Sommer mag sich gerade vorläufig in den Urlaub verabschiedet haben. Mit Hilfe von »Cool Is In Session« kann man sich diesen zumindest im Geiste zurückholen.

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