Der neue Banger-Musik Posse-Cut zeigt: Es gibt ein enormes Qulitätsgefälle zwischen den einzelnen Rappern. Eigentlich soll »EWDRG« Majoes drittes Album anteasen, doch der klingt mit seinem Flow, den er sich via Zeittunnel aus einem vergangenen Jahr geklaut zu haben scheint, im Vergleich zu seinen Kollegen leider ziemlich uninspiriert. Zwar schrumpft der Bizeps inhaltlich nicht mehr von Salat, sondern wächst ob der Prügel, die die nicht näher benannten Gegner beziehen. Einen großartigen Mehrwert hat auch das aber nicht. Stattdessen bringt Farid Bang seinen besten Part des Jahres und spittet apathisch-aggressiv mit manipulierter Stimme überlegene Bars in Richtung Konkurrenz. Summer Cem und KC Rebell ziehen mit und liefern ebenfalls so gut ab, wie man es von ihnen mal gewohnt war. Sie sind es auch, die die Parts der anderen Banger, deren Auftritte eben gerade keine Banger sind, vergessen lassen. Jasko schießt sich mit der Line »Wäre ich Pietro, hätte Sarah keine Zähne mehr« und mangelnder Performance noch weiter ins aus und 18Karat und sein Protegé Play69 (eigentlich gar nicht bei Banger Musik) können zwar durchaus was mit dem minimalistischen Synthetik-Brett von Juh-Dee anfangen, aber scheitern dann an durch mangelnde Sprachgewalt an sich selbst. Zumindest im Vergleich zu den Säulen des Labels. »EWDRG« ist damit eine Analogie zu früheren Aggro Berlin Posse-Tracks, auf denen einem unterbewusst eingetrichtert wurde, wer tatsächlich interessante Musik machen kann und wer nur deswegen Erfolg hat, weil er von seinen erfolgreichen Kollegen mitgezogen wurde.