Lakmann – Fear Of A Wack Planet // Review

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Lakmann, Fear of a wack planet, Review
(Eartouch / Groove Attack)

Wertung: Vier Kronen

Tatsächlich weist »Fear Of A Wack Planet« kein einziges Feature auf. Nicht mal Lakmanns Witten-Untouchable-Kollegen Kareem oder Mess liefern Parts. Ein waschechter Allein­gang des Ruhrpottlers, der doch eigentlich alle Mann hinter sich hat, und Szenen befriedet, wie nicht nur sein Savas/Sido-Feature auf »Royal Bunker« zeigt. Doch erscheint ihm die aktuelle Rapwelt fremd – »ihr Autotuneficker«! Die Jugend von heute schreibt ihn als irrelevant ab, sagt er. Wozu dann noch das Ganze? Lakmann findet Erfüllung in der Rolle des trotzigen Underdogs, der den Röhrenjeansträgern und Lean-Sippern seinen selbst so gewählten Outismus vor den Latz knallt. Immer noch Baggy und Hoodie. Immer noch Boombap und Too Strong. Immer noch Weed und Battlerap. Immer noch Witten, ha ha ha, Witten. Die Nichtanerkennung von HipHop 2017 erfolgt in vollem Bewusstsein. Sogar Kanye kriegt einen lyrischen und schräg gerhymten Punch auf die implantierten Dia­mond Grills. Die Konsequenzen trägt LAK mit Würde und gibt sich dementsprechend mit den Resten vom Kuchen zufrieden. Was dem Album gut tut, auch wenn ein Hauch mehr Überraschungsmoment und Kampf gegen, statt Angst vor einem wacken Planeten »F.O.A.W.P.« noch besser gestanden hätte. So finden sich auf der Platte durchgehend Realkeeper-Anekdoten, die sich hauptsächlich mit der Kultur selbst und seinem vortragenden Protagonisten beschäftigen. Der scheint manchmal nahe der Resignation, angesichts der Musikindustrie. Was Lakmann auszeichnet, ist seine Standhaftigkeit innerhalb dieser abartig kapitalistischen Maschine. Zwar fühlt er sich gering­geschätzt, aber seine Daseinsberechtigung wird dadurch nicht berührt, dafür sorgen unvergessene Klassiker wie »Gottes Werk und Creutzfelds Beitrag« und sein neuerlicher Grown-Man-Rap-Ansatz. Sein Crew-Release »Republic Of Untouchable« hatte noch etwas mehr Wumms und Abwechslung, aber sei’s drum: Lakmann is back, ob mit oder ohne euren Segen, ob relevant oder nicht. Real practice has no purpose.

Text: Jan Burger

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