JAW – Täter – Opfer-Ausgleich // Review

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JAW_Taeter-Opfer-Ausgleich

 

(Weiße Scheiße/Rough Trade)

Wertung: Viereinhalb Kronen

„Ich war nie ein Mensch der fühlt wie andere.” Was sich nach tiefenpsychologischer Selbstbetrachtung anhört, darf auch als solche betrachtet werden. Denn wer JAW kennt – zumindest im musikalischen Kontext – wird wissen, dass hier wahre Worte gesprochen werden. Das neue Album “Täter-Opfer-Ausgleich” ist JAW pur: Die Menschheit wird verteufelt, gehasst, zerschlagen, an den Pranger gestellt, die Gesellschaft auseinander genommen und neu zusammengesetzt, Individuen werden intelligent unter der Gürtellinie getroffen, Leben genommen. JAW steht für Zynismus und beißenden Humor in einer Welt voller Dummheit. Der Protagnoist ist ein Menschenfeind, thematisiert aber auch seinen eigenen Stand in der von ihm so verhassten Welt. Am Ende bleibt “Täter-Opfer-Ausgleich” vor allen Dingen eins: eine Abrechnung. Morlockk Dilemma, Absztrakkt und Mach One machen mit, Nowak, Peet, Cheeba Beats, Blazin Hands, vor allen Dingen aber Dr. Jotta himself fertigen die musikalische Untermalung. Alles passt. Zumal man nicht vergessen sollte, dass Deutschland in ihm einen starken Techniker, Sprachkünstler und in Bezug auf seine Themen einfach auch sehr kreativen neuen MC vorzuweisen hat. Natürlich wird “T-O-A” nicht die breite Masse ansprechen, auch wenn sich genau diese das Album anhören sollte. Aber JAW ist fokussierter geworden. Er denkt klarer, spricht deutlicher, kommt schneller auf den Punkt. Und das kann in manchem Moment des Albums zielsicherer nicht sein. Somit darf man dieses Album als Weiterentwicklung ansehen. Als Manifest der Misantrophie. Und trotzdem bleibt JAW Optimist. Man muss nur genau hinhören: “Es gibt kein Gut und Böse/alles ist relativ/c’est la vie.”

 

Text: Alexis Slama

 

 

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