»It’s a Cole World.« Zumindest für eine Woche. J. Cole hat lange darauf hingearbeitet und sich mit seinen großen Träumen begnügt. Mit der Veröffentlichung von »Cole World: The Sideline Story« ist nun auch der letzte in Erfüllung gegangen. Das Debüt dieses jungen Mannes, der keine Hood-Vergangenheit hat und doch einiges an Dreck fressen musste, ist das nächste überall diskutierte Rap-Album nach »Watch The Throne« und »Carter IV«.
Die Rezensenten schreiben sich die Finger wund, die Kids stehen Schlange, um ein Autogramm ihres neuen Idols zu ergattern und Coles Roc Nation-Partner Jay Electronica attestiert dem Jungspund das zweitbeste Rap-Talent gleich hinter ihm via Twitter. J. Cole steht in einem Moment auf der Bühne bei »106 & Park« und kontrolliert die Menge wie ein Großer und sitzt nur wenig später bei Angie Martinez im Studio. Seine Fans kaufen Best Buy und Target leer und Jermaine performt vor ausverkauftem Haus im Big Apple.
Zumindest in Sachen Promotion wird »Cole World: The Sideline Story« momentan behandelt wie ein Klassiker. Die Kollegen vom »Complex Magazine« haben mal eben die »Cole World Week« ausgerufen. Dort können sich alle, bei denen der Hype noch nicht angekommen ist, die ausführliche, digitale Cover-Story der ausgewiesenen Listen-Experten aus den Staaten nachlesen. In dieser berichtet Coles College-Kumpel Damien Scott aus erster Hand, wie sein Freund vom Talent aus der Kleinstadt zum Rapper von Hovas Gnaden wurde. Zudem zeichnet ein Making Of durch Aussagen von Produzenten, Management und J. Cole selbst die Entstehung des Debütalbums des Jahres detailliert nach und gibt einen Überblick über seine bisherige Karriere.
Davon, dass »Cole World« tatsächlich ein hervorragendes Album geworden ist, kann man sich durch einen legalen Stream des kompletten Albums überzeugen. Die richtige Mischung aus Introperspektive und Eiern, einer musikalischen Vision, den richtigen Features. Auf den ersten Blick sind alle Zutaten da. Das mit dem Sitzen an der Seitenlinie hat sich jetzt ohnehin erledigt.