Wenn einen auf dem Planeten gibt, der dieses Remix-Ding verstanden hat, dann Hudson Mohawke. Egal ob Tweet oder Jamie Woon – wenn der 25-Jährige mit dem kindlichen Gesicht Bass und alles, was sonst so geht, aufdreht, brennen Hütten, Boxen und Kopfhörer.
Momentan bereitet HudMo die Veröffentlichung seiner neuen EP »Satin Panthers« vor. Was man über diese weiß? Sie erscheint bereits nächste Woche – wie gewohnt bei den Avantgarde-Spezis von Warp Records. Außerdem verraten die ersten Snippets , dass sich an seiner größten Stärke, dem ständigen Aufbrechen der Songs durch überraschende Bleeps und Sounds, gar nichts geändert hat.
Und dann gibt es da diesen Song namens »Thunder Bay«, der seinem Titel alle Ehre macht. Mehr Bass und Bumms geht eigentlich nicht. Diskodonnergrollen galore. Aber Hudson Mohawke wäre nicht Hudson Mohawke, wenn er nicht in einem großartigen Twist das große Gedonner aussetzen lassen würde, um völlig verrückte Synthies auf den Hörer loszulassen. Und dann beginnt der akustische Weltuntergang von Neuem. Irre.
Gerne nennen die Trendblogs Hudson in einem Atemzug mit anderen Produzenten-Kumpels wie Flying Lotus , dabei unterscheidet sich sein Sound in einem nicht unwichtigen Punkt. Mohawke ist ein Mann für die Massen. Nur wissen die halt noch nichts davon. FlyLo ist ein Mann für Kids, die Musik bewusst selektieren, stets auf der Suche nach dem Cool. Aber ob Otto-Normalverbraucher verstehen, warum dieser Steven Ellison der Jimi Hendrix seiner Generation sein soll? Eher nicht. Das müssen sie natürlich auch nicht. Hudson Mohawke hingegen zeigt mit seinen Tracks immer wieder, dass er Musik für Geschmäckler macht, aber trotzdem auch auf Abi-Partys und in Großraumdiscos für Abriss und ausgelassene Feierei sorgen kann. Und das auch noch in gut.
Aktuell hat er ein Duett von Keri Hilson und Lil Wayne, einen Song des Gucci-Manns und die wunderbare Jodeci-Schmonzette »Freek’n You« durch sein Laptop-Studio gejagt. Und natürlich klingen sämtliche Remixes mindestens so gut wie im Original. Im Falle von »Party Animal« beschert der Schotte Gucci Mane sogar den Beat seines Lebens (neben »Lemonade« natürlich). Genau so hat der progressive Pop-Sound von heute zu klingen. Wer war nochmal Timbaland?