Deutschrap, US-HipHop? Klar, unsere Kernkompetenzen. Auch das Vereinigte Königreich und die Nachbarn aus Frankreich behalten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten im Visier. Entscheidende Player lokaler Szenen kommen immer wieder in unserer Rubirk »HipHop Round The World« zu Wort. Dabei ist es so gut wie unmöglich geworden, im Meer aus Neuveröffentlichungen alles unter die Lupe zu nehmen, was in Europa so an HipHop erscheint. Ein Beispiel für einen Künstler, der die Nadel im sprichwörtlichen Heuhaufen sein könnte, ist C. Tangana. Der 27-Jährige ist bereits seit einigen Jahren im Geschäft, doch der große, kommerzielle Durchbruch als Trap-Rapper kam in der Heimat erst mit dem in diesem Jahr veröffentlichten Debütalbum »Ídolo«. Großen Anteil daran hat auch die Single »Mala Mujer«, einer der Sommerhits des Jahres in Spanien. Millionenfach gespielt und gestreamt, mehrfach geremixt, unter anderem auch von French Montana – ein Kickstart für eine Karriere, die sich noch prächtig entwickeln könnte.
Auch wenn die grundsätzliche musikalische Stoßrichtung eindeutig Anleihen bei US-Größen wie Travis Scott und Young Thug macht, bringt der Madrilene mit der spanischen Sprachmelodie eine Alleinstellungsmerkmal ein. Ob er dieses jedoch lange behalten wird, ist fraglich. Immerhin lässt sich das Potential des spanischen Raps, der bisher im europäischen Vergleich mit den Brüdern aus UK, Frankreich oder auch Deutschland noch etwas stiefmütterlich behandelt wird, nicht bestreiten. Da ist es fast schon unverständlich, dass der Sound, der von C. Tangana präsentiert wird, bislang in der Bundesrepublik wenig Beachtung fand. Mal schauen, wie lange deutsche Adaptionen, wie im Falle von französischsprachigen und englischsprachigen Künstlern auf sich warten lassen.
* Mala Mujer
Danke für den Hinweis.