Felix Krull – Alman Tape // Review

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(soundcloud.com/dnsentertainment)

Schampus, Hoes und Käseknacker. Felix Krull hat die Überspitzung seiner Kunstfigur perfektioniert. Nach jahrelangem Intensiv-Humpenheben ist nun endlich der »Prototyp Alman« entstanden, gereift im Social-Media-Fass, zu Hause im Schoberwirt und Mingas Nobel-Italienern. Seinen Cäsarenwahn hat der Kitschkönig mitt­lerweise abgelegt, man mischt sich wieder unter den Pöbel und hängt lieber auf dem »Campingplatz« anstatt im Hofgarten, kriegt den Hummer nicht mehr vom Pagen serviert, sondern klatscht das Nackensteak lieber selbst auf den Webergrill. Felix Krull kratzt auf seinem »Alman Tape« noch die letzten klebrigen Stereotype aus dem The-Germans-Topf, wird zum Proto­typ-Auswanderer/Natio­nalheld »Konny Reimann«, erhebt »Grillen« zum Volkssport und spült Veuve-Clicquot mit Augustiner runter. Glatt produzierte Sommerhits kommen dabei heraus, halb-ironische Lobgesänge ans golfende Spießertum. Vor allem aber schmeißt Felix Krull wieder mit Eloquenz um sich, als wäre sie ein Fuffi-Stapel im P1, und überzieht seine Selbstdarstellung völlig maßlos – den Trachtenjanker paart er mit Martini-Facetat, Fortbewegung funktioniert nicht ohne Beamer und sowieso fände sich kein Bereich, der seinen Stemmer-­Status auch nur ankratzen würde. Der »Kitsch«-Thronfolger ist in jeglicher Hinsicht zu viel des Guten. Also geradeso, wie es dem größten aller Stemmer genügt.

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