ScienZe: Wissenschafts-Rap // UnderTheRadar

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ScienZe

Rapper sind in gewisser weise Wissenschaftler. Sie müssen Worte aneinanderreihen, um aus ihnen 16er oder auch mal 24er zu basteln. Sie stellen Reimschemata zusammen, die einer gewissen Logik bedürfen. Mit all dem musste sich auch Jamal Monsanto in jungen Jahren auseinandersetzen, bevor er als ScienZe in die New Yorker Underground-Rap-Szene stürmte. Dass er für HipHop bestimmt war, wusste er schon von klein auf. Doch Beats bauen, einer Beschäftigung, der er es so häufig auf dem Casio-Keyboard seines Bruders nachging, erfüllte ihn nicht mit jener kreativen Zufriedenheit, die ihm das Reimen geben sollte. Zu viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, zu viele Geschichten, die er schon in jungen Jahren auf Papier verewigen musste. Mit elf schnappte er sich den Pen, um nur wenige Jahre später aus einem Hobby eine Karriere zu machen und sich langsam aber stetig zu einem Qualitäts-MC seiner Heimat Brooklyn, New York City zu entwickeln.

 

Sechs Jahre ist es mittlerweile her, seitdem ScienZe sein ersten Mixtape »Her Favorite Subject« unters Volk brachte. Es folgten Alben, EPs, eine Ode an den Beat-Gott Dilla und Liebeserklärungen an Ella, seiner HipHop-Muse, der er schon ein ganzes Album widmete. Dass ScienZe einer der Realsten unter den MCs ist, merkt man daran, dass die Formel bis heute gleich geblieben ist: Underground-Rap frei von Klischees, in dem positive Vibes und Messages im Vordergrund stehen, und nicht über das Dasein als Player oder Straßen-Pharmazeutiker gespittet wird.

Knapp zwei Jahre nach seiner »#BringBackElla EP« meldet ScienZe sich mit einer neuen Platte zurück, die er einer neuen Leidenschaft widmen möchte: gutem Essen. Mit »Good Food« serviert uns der MC ein 13-Gänge-Menü, das Langzeit Homies Chuuwee, Lord Quest und noch weitere Untergrund-Sprechsänger featuret. Neben Festschmäusen wie »Bon Appétit« oder »Proof & Pudding« tischt uns der HipHop-Wissenschaftler auch noch viele weitere, soulvolle Boombap-Leckerbissen auf – wahrer Foodporn für die Ohren, den man probiert haben muss! Mahlzeit!

Text: Miles Zornig

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