UFO361 – Ich bin 2 Berliner // Review

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»Bald ist dein Geld meins«, prophezeite Ufo361 2012, damals noch als Hoodrich-Capo mit Funk-Faible über Boombap-Beats. Von der Talkbox zu Auto-Tune – und endlich ist Zahltag für den Kreuzberger auf Rachefeldzug, der schon als Sprüher genug Dues gepait hat. »Scheiß auf eure Party«, »Bleib mal lieber Fan«, »Kein Erbarmen«, so lauten heute die Ansagen des 36ers. Dabei kommt die Trapformation nicht von ungefähr: Schon 2011 ging Ufuk mit dem Waka-Flocka-­Remix »Hard In The Paint« und deutete an, wie Mumble-Rap auf Deutsch funktionieren kann. Mit dem ­Produzenten-Kollektiv Broke Boys hat er dazu ganz frühe Atlanta-Adopter im Team, die schon seit Jahren synthetische Drill-Brecher unter der 75-BPM-Gürtellinie liefern. Nur der Film, den Ufo schiebt, ist der gleiche geblieben: Herzrasen am Kotti. Etablierte ihn »Ich bin ein Berliner« im März in trappigem Soundgewand als ­Hypeman der Stunde, setzt Teil zwei dem viralen Klickwahnsinn die Krone auf. Sein Migos-Flows ist eigener, die Hooks eingängiger, der Ego-Film energischer. Auch die Majors machen Auge, seit er das Manage­ment wechselte, die Azzlackz und 187ers fleißig supporten und Yung Hurn ihn auf Tour mitnahm. Denn ein weiterer Faktor stimmt diesmal: Ufo ist zur richtigen Zeit in der richtigen Soundwelt unterwegs, verbindet musikalischen Zeitgeist mit einem Hedo-Lifestyle am Limit und spricht damit offenbar einer ganzen Generation aus der Seele. Crackküchenmelodien für Millionen.

 

Text: Kilian Peters

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