The Underachievers – It All Happened In Flatbush // Review

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Underarchivers

(datpiff.com)

Im Jahre 2016 changiert das Mixtape im HipHop zwischen zwei Polen: Auf der einen Seite stehen die durchkomponierten und für sich stehenden Quasi-Alben, wie Chance The Rapper sie präsentiert, auf der anderen stehen immer noch jene Mixtapes, die eher als Lebenszeichen zwischen Alben funktionieren – legitimer Fan-Service sozusagen. »It All Happened In Flatbush« des Eso-Rap-Duos The Underachievers fällt unter letztere Kategorie. Die beiden Rapper aus Brooklyn verlassen für dreißig Minuten ihren zuvor begangenen Pfad der Spiritualität, um sich auf speckigen Beats von Ronny J die Seele aus dem Leib zu spitten. Dabei beömmelt man sich hechelnd über Troye Aves mickrige Verkaufszahlen, trinkt viel Hennessy und wirft so einige Gangsigns in die Luft. Der stärkste Track »Gangland« fasst die Essenz des Tapes gut zusammen: Issa Gold und AK schießen Flows erbarmungslos und präzise hin und her, während sie begleitet von Bassschüben in dekadenten Selbstbehauptungsfantasien aufgehen. Dass der Sound eher nach einer ausgemergelten Fingerübung in Sachen Trap klingt, mindert den Spaß an der durchaus gekonnten Reviermarkierung etwas. Für Issa und AK geht es nach ihrem ambitionierten Konzeptalbum »Evermore: The Art of Duality« jetzt um Abwechslung. So gelingt es dem Duo, den psychedelisch aufgeladenen Mystizismus und ihre Teenage Angst abzustreifen, um ein paar ignorante Banger für die Tour zu kreieren. Tatsache: Das Mixtape funktioniert immer noch als Kurort für Rapper.

Text: Lukas Klemp

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