Mobb Deep – The Infamous Mobb Deep // Review

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mobb-deep(Infamous Records)

Wertung: Drei Kronen

Zugegeben: Ein Überfan von Mobb Deep war ich nie. Den grummeligen Straßenfilm »The Infamous« habe ich als atmosphärische Großtat in der Klassiker-Schublade abgelegt, und danach reichte meine Aufmerksamkeit bloß noch für zwei halbe Alben, bis sich abzeichnete: ­Havoc und Prodigy waren am stärksten, als sie zugleich jung, gefährlich und unter Zug­zwang waren, schon halb gescheitert und mit Q-Tip auf ihrer Seite. Nach und nach fielen diese Faktoren weg, bis Mobb Deep zuletzt nur noch für sich selbst eine Gefahr waren. Das verwirrend »The Infamous Mobb Deep« betitelte achte Album ist aber gar nicht so schlecht. Die neuen Tracks, die Havoc, ­Illmind, Alchemist & Co. da produziert haben, orientieren sich durchweg an alten Kernkompetenzen von Queens‘ dunkler Seite. Leider mündet das erst kurz vor Schluss mit »Waterboarding« und »Get It Forever« mit Nas in wirklich bemerkenswerte Songs, ansonsten kann man Mobb Deep von heute immerhin dabei zuhören, wie gern sie wieder die Mobb Deep von früher wären. Wie geht noch gleich Rekursion? Eine Bonus-­Disc sportet unveröffentlichtes ­Material aus den 1994er Sessions zu »The Infamous«, und das ist nicht nur für Hardcore-­Fans interessant. Die ursprüngliche Version von »Eye For An Eye« mit Ghostface und eine Freestyle-Session mit Raekwon und Nas sind schon unkaputtbare HipHop-­Momente, die Demos von »Temperature’s Rising« und »Survival Of The Fittest«, zwei Versionen von »The Money« (Rakim-Zitate gehen immer) und ­Seltenheiten wie »The Bridge« und »We About To Get Hectic« erinnern an ein Duo, das schon ein gutes Stück des Weges zu seinem Klassiker zurückgelegt hatte. Schön zu hören ist das allemal. Natürlich liegt die Erleichterung über das Paket auch in ­Erwartungen auf Kniehöhe begründet, und nach 31 Songs in gut zwei Stunden ist der Erkenntnisgewinn nicht sonderlich hoch. Aber wenn’s hilft: Das Bonus-­Material alleine hätte locker eine Krone mehr verdient.

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