Odd Future und die Videos. Mit dem Gonzo-Meisterwerk »Earl« fing alles an, »She« ging noch als relative smoothe, aber dennoch sehr creepige Missbrauchsphantasie durch, »Bitch Suck D**k« hingegen war schon wieder extrem hektisches Tourette-Material.
Nachdem sich der abhanden gekommene Astronaut Earl Sweatshirt medienwirksam zurückgemeldet hat, erschien gestern Nacht der Vorbote aus dem langerwarteten »Odd Future Tape Vol 2.«-Mixtape. Weltweit bibbern Kinder und junggebliebene Schnauzbärtler mit umgedrehtem Kreuzchen auf der Handtasche vor dem Fernseher und hoffen, dass es doch bitte gut geworden ist. Schließlich ist aus dem unerzogenen Haufen mittlerweile ein mittelständisches Unternehmen mit gut laufenden Einzelwarenhandel geworden. Establishment, Alter.
Aber keine Bange. Auf einer apokalyptischen Trap-Produktion geht es ziemlich verrückt zur Sache. Hodgy bekommt als alternder Robocop einen BBW-Lapdance der Extraklasse, rennt wollüstig durch das Gemäuer hindurch und treibt das Lazer-Masturbations-Game von The Weeknd noch mal richtig auf die Spitze. Sein Kryptonit-Jizz verwandelt Bräute in Kätzchen, so muss es sein. Er bricht erschöpft zusammen und reicht das Zepter der Absurdidät an Domo Genesis weiter. Der Stoner rennt als bitchslappender Bernie Mac durch die Nilbog-Street und lässt die Maus so sehr wissen, wie sich seine Vorhand anfühlt, dass diese sich in eine Asiatin verwandelt. That shit cray.
Tyler, ADS-Wüterich mit voller Hingabe, mimt einen Zentaurus, der sich eine ganze Berghain-Monatsladung Yayo durch die Nüstern zieht und sich während er deine Freundin klarmacht wundert, wo sein Gehänge hingeblieben ist. Eine bekloppte Szene jagt die andere, und so muss man sich wirklich anstrengen, diesen Song auch mal aus der Rap-Perspektive zu betrachten, die Lines sind nämlich ebenfalls richtig durchgeknallt. Für den Frühling hat die Wolf Gang einige Releases angekündigt. Wenn »Rella« lediglich der Anfang war, dürfte da noch jede Menge grober Unfug folgen. Wir freuen uns.
(nn)