Meek Mill – Dreamchasers 4 // Review

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(datpiff.com)

Meek Mill würde schon in einer ganz anderen Liga spielen, wenn er nur online die Finger still halten könnte. Ganz verdient ging »Dreams Worth More Than Money« im letzten Jahr auf Platz eins der US-Charts. Und beinahe hätte ihn das Album zum Superstar gemacht – wären da nicht der Drake-Beef und die folgenden Monate im Twitter-Meme-Delirium gewesen. Aber vielleicht brauchte Meek genau diese kalte Dusche. Denn die vierte Installation von »Dreamchasers« zeigt, warum man hier von der wichtigsten Mixtape-Reihe seit Lil Waynes »Dedi­cation« sprechen darf. Über 14 Tracks hält sich Meek die Hände über die Ohren und rappt unter Hochspannung Episoden aus dem Leben des ungeliebten Underdogs, der es zum Straßenmillionär gebracht hat. Sein unermüdlicher Flow und emphatischer Vortrag resultieren besonders im Intro und Outro in kompromisslosen Brechern, dazwischen scheut Meek weder vor 808-Bass-Monstern noch Blues-Gitarren-Samples zurück. Und neben einigen lauwarmen Fillern findet sich unter Assistenz von Tory Lanez mit »Litty« diesmal sogar ein Radio-Hit in der Tracklist. »DC4« schafft den Spagat zwischen Kurzweiligkeit und rotem Faden – selbst der dritte Teil des packenden Epos »Tony Story« wirkt hier deutlich stimmiger platziert als auf vorherigen Releases. So lässt das bisher mutigste Tape der »Dreamcha­sers«-Serie auch bei wenig großen lyrischen Offenbarungen eigentlich nur fehlende DJ-Drama-Tags vermissen. Quality Street Music im besten Sinne.

Text: Max Hensch

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