JUICE #154 mit Weekend-Cover und JUICE CD #119 ab 19.09. am Kiosk

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Juice #154_web

 

Die JUICE-Ausgabe #154 (Oktober 2013) ist ab dem 19.09. bundesweit für 5,90 EUR inklusive JUICE CD #119 im Zeitschriftenhandel erhältlich.

 

DIE THEMEN DER JUICE AUSGABE #154

 

Titel: Weekend – Straight Rap
»Lasst doch gut sein, ich mach doch nur ein bisschen Rap.« Die großen Töne findet man bei ­Weekend nicht. Auch wenn der Rapper aus Gelsenkirchen mit seinem Album »Am Wochenende Rapper« im sowieso schon erfolgs- und qualitätsverwöhnten Deutschrap eine Marke setzt. Er hat sowohl die ­Liebe zum HipHop als auch den Szene-Buzz, die Verkaufszahlen, Fans und Social-Media-Nummern, um da oben mitzuspielen. Die Übernahmefantasien und Ansagen fehlen ihm. Weekend braucht sie nicht. Denn er hat ein Album, das sich in seiner Schlüssigkeit und, ja, Realness von einem Großteil der ­nachkommenden Rap-Star-Generation abhebt. Dabei ist es »im Endeffekt einfach nur ein Rap-Album geworden«. Mehr als alles andere ist Weekend eigentlich der Self-Fulfilling-Prophecy-Rapper. Sein Debütalbum hieß »Fans gesucht«, unter der gleichen Losung firmiert er im Netz. Er wollte auf dem Splash! spielen, er wollte ein Lakmann-Feature haben. Und er wollte auf das JUICE-Cover. Er hat all das bekommen.

 

Edgar Wasser – Edgar gegen die Gesellschaft
Ist irgendetwas an Edgar Wasser typisch für München? Roger vom Blumentopf überlegt nicht lang: »Ja. Er ist dope.« Aber gegen derlei Komplimente scheint Edgar immun. Klar, auf der Fanpage ist man sicher aus Versehen gelandet. Der CD-Kauf? Bedauerliche Fehlinvestition. Beleidigungen aus dem Selfmade-Forum stehen dort, wo man die Künstlerbiografie erwartet. Interviews, Teaser zum Trailer, tägliche Imagepflege via Instagram und YouTube? Nix. Er bleibt lieber auf Distanz, dieser Edgar Wasser. Und ­gerade deswegen scheint es an der Zeit, sich den Kerl hinter dem Verweigerungsgehuber einmal genauer anzuschauen, den Kerl, auf den sich Casper und Samy Deluxe, Weekend und die 257ers, ­Maeckes und Blumentopf einigen können. H2O-kay?

 

Earl Sweatshirt – Murda Muzik
Das Rap-Album des Jahres heißt »Doris«, wie die verstorbene Großmutter von Earl Sweatshirt. ­Damit hat der 19-jährige Odd-Future-MC mal eben das geschafft, was der beinahe doppelt so alte Jay ­Electronica ­offenbar nicht zu liefern imstande war: ein innovatives, poetisches, versponnenes, düsteres und bretthartes HipHop-Manifest für die Generation Tumblr. Verrauscht, verstolpert und skizzenhaft wie ­»Madvillainy«, aggressiv und misanthropisch wie »Hell Hath No Fury«, geschrieben von einem hochbegabten, bipolaren Nerd mit Vorliebe für den Humor von Monthy Python. Liebe Rap-Snobs, euer neuer Antiheld heißt … Sweatshirt.

 

Nazar – Amadeus, Amadeus
»Muselrapper«, »Brachial-Poet«, »roter Terror-Rapper«. Schon nach kurzer Google-Suche des Künstler­namens wird klar: Nazar hat in seinem Heimatland Österreich nicht nur Fans. Das liegt vor allem an ­seinem engagierten Einsatz, wenn es darum geht, sich der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei ­Österreichs (FPÖ) entgegenzustellen. Vor allem mit deren Frontmann HC Strache, dem Kontakte zur rechtsradikalen Szene nachgesagt werden und der mit Slogans wie »Daham statt Islam« auffällt, befindet sich Nazar in einem jahrelangen Kleinkrieg. Dass es dabei auf beiden Seiten zu verbalen Entgleisungen abseits der politischen Korrektheit kommt, ist für die Polit-Profis wohl bemerkenswerter als für den ­Straßenrapper. So österreichisch Nazar mit seinem Wiener Zungenschlag und seiner Heimatverbundenheit auch auftritt: Er will kein Vorzeigemigrant sein, der sich bedingungslos angleicht, die Klappe hält und bloß nicht aufmuckt. Dafür lieben sie ihn, nicht nur in seinem Stadtteil Wien-10 Favoriten. Und so schießt der Rapper Nazar weiter gegen alle, die sich ihm in den Weg stellen, öffnet sich auf seinem neuen Album »Fakker Lifestyle« aber auch immer mehr persönlich.

 

Kings of HipHop: DOOM
»He wears a mask just to cover the raw flesh/A rather ugly brother with flows that’s gorgeous.« Lange Zeit, bevor die Maske im HipHop zum Selbstzweck wurde, trug ein Mann sein Exemplar als unverzichtbaren Teil seiner Darbietung. Nach seiner Neuerfindung als MF DOOM verschmolz das Rap-Alter-Ego des Daniel Dumile mit seinem eisernen Gesichtsschmuck, den er sich als explizites Statement gegen die Industrie und von seiner Liebe zu Comics geprägt aneignete. Mit diesem Kunstgriff und der damit einhergehenden Verkörperung des kompromisslosen Rap-Bösewichts setzte DOOM neue Maßstäbe. Als Rapper und Produzent spielt er seit Jahrzehnten in seiner völlig eigenen Liga, spricht in seiner völlig eigenen Sprache der Eingeweihtenlyrik. Wir verneigen uns vor dem Herrscher des Untergrunds.

 

Darüber hinaus findet ihr in dieser Ausgabe u.a. Features und Interviews mit:

Eminem
Sadi Gent
Clear Soul Forces
Torky Tork
Drake
Capo
Ssio
GZA
Wale
No Malice
Swizz Beatz
Schoolboy Q
Ab-Soul
Chance The Rapper
MC Bogy
Bosca
DCVDNS
NMZS
Egoland
Ryan Leslie
Ka
Deltron 3030
Hoodie Allen
Mok

 

Tracklist JUICE CD #119

 

01 Weekend »Ich hab das JUICE-Cover« JUICE Exclusive
02 JAW »Fremdkörper« JUICE Exclusive
03 Fatoni »Dicke Hipster« JUICE Exclusive
04 Ssio feat. Schwesta Ewa »Baah, du stinkst« JUICE Exclusive
05 Torky Tork »Der Tod des Professors (1974)«
06 Mok »Wie ich durchdreh« JUICE Exclusive
07 Teesy »Sturmgewehr Epilog« JUICE Exclusive
08 Lance Butters »Alles goody«
09 Clear Soul Forces »Continue«
10 NMZS »99 Leben« JUICE Exclusive
11 Deltron 3030 »City Rising From The Ashes«
12 Sadi Gent »Einer geht noch«

 

Illustration: Andreas Denzer

 

Cover JUICE #154

 

Cover_JUICE #154

 

Cover JUICE CD #119

 

Juice CD Cover

 

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