»Wo ich groß geworden bin, das war ein verdreckter Rotlicht- und Junkie-Bezirk« // Raf 3.0 im Interview

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Raf ist krank. Und gestresst. Er steht kurz vor der Albumabgabe. Alle zwei Minuten klingelt das Telefon. Wir ­sitzen in seinem Studio in Berlin-Lichtenberg und wollen das Master einmal komplett durchhören. »Das ist ein besonderer Moment«, sagt Raf. Er entzündet eine Kerze, lehnt sich zurück und schließt die Augen. Während des Durchlaufs macht er hin und wieder Notizen, alles scheint noch nicht hundertprozentig zu sein. Doch je mehr Zeit verstreicht, desto mehr macht sich Zufriedenheit in Rafs Gesicht breit. »Raf 3.0« soll sein Meisterstück sein. Den »Nachnamen« Camora hat er abgelegt, »um mich freimachen zu können«, wie er sagt. Zusammen mit KD-Supier und einigen weiteren Produzenten hat er einen ganz neuen, eigenständigen Sound erschaffen, der Einflüsse aus Dirty South, Dancehall-Reggae und französischem HipHop vereint.

Dein Manager sagte, du kommst gerade von der Olivenernte. Wie war das?
Schön und entspannend. Das sind die einzigen Momente, wo man mal abschalten kann, weil man sich nur auf die körperliche Arbeit konzentriert. Aber es haben sogar Leute auf dem Handy meiner Mutter angerufen, um Business-Sachen zu regeln. Keine Ahnung, wie sie die Nummer rausgefunden haben. (lacht)

Du bist in der französischen Schweiz geboren, aber im Bezirk Fünfhaus in Wien aufgewachsen.
Ja, am Anfang haben wir noch das ­Schweizer Sozialgeld bekommen und ­mussten alle sechs Wochen in die Schweiz, um Bescheid zu geben, dass wir noch da sind. Irgendwann hatten wir aber keine Aufenthaltsgenehmigung mehr. Ab meinem achten Lebensjahr war ich dann fest in Wien und nur noch im Urlaub mal weg.

Wien ist eine schöne, aber auch ­widersprüchliche Stadt.
Ich habe ja mal geschrieben: »Du glaubst, dass Leute hier in Gold baden, aber du kennst meine Stadt nur von Postkarten.« Die innere Stadt ist sehr schön und prunkvoll, auch die Bezirke im Stadtring sind cool, aber der Rest ist Balkan. Ostblock. Der Gemeindebezirk Fünfhaus, genau wie der 10. Bezirk, das sind Randbezirke. Wo ich groß geworden bin, das war ein verdreckter Rotlicht- und Junkie-Bezirk. Das ist auch im ganzen Land bekannt. In jeder Straße gab es Lokale, wo man Drogen kaufen konnte. Das grenzte schon an Drogentourismus. Leute aus dem ganzen Land kamen da hin, um was zu kaufen.

Vermisst du die Stadt trotzdem, seit du in Berlin lebst?
Vor allem finde ich es schade, dass ich über die Jahre den Großteil meiner Freunde verloren habe. Ich bin aus Wien weggezogen und habe mein Leben der Musik geschenkt. Früher hatte ich ein sehr großes Umfeld, bei uns war immer volles Haus. Dann habe ich angefangen Drogen zu nehmen, meine Freunde ebenfalls. Manche sind da rausgekommen, andere nicht. Ich kam an den Punkt, an dem ich mich entscheiden musste, ob ich weiter mit den Jungs Party machen will oder zu 100 Prozent an der Musik arbeite. Dadurch kam es einfach so, dass ich nur noch mit Leuten zu tun habe, mit denen ich auch arbeite. Du hast keine Zeit für ein Privatleben, das gibt es nicht mehr. Heute habe ich mit fast niemandem mehr was zu tun, der keine Musik macht.

Hast du den Schritt denn jemals bereut?
Nein. Aber es gibt Nächte, wo mich Träume einholen, die mich fragen lassen, ob das wirklich der richtige Weg war. Aber ich habe es mir selbst ausgesucht. Wenn man so will, bin ich dafür geboren. Wenn man seine Arbeit als Lebensinhalt sieht, egal ob man Musiker oder Architekt ist, dann verliert man den Rest, aber man findet dafür seine ­Erfüllung und sein Schicksal.

Kannst du dich an deinen ersten Text erinnern?
Den habe ich gemeinsam mit einem Kumpel geschrieben, da waren wir zehn, elf Jahre alt. Wir haben darüber gerappt, wie die Junkies und Schwulen am Westbahnhof abgehen. Und übers »Wagerlschieben«, wo wir uns mit den Zehn-Schilling-Münzen was dazuverdient haben. Und darüber, wie man im Supermarkt klaut. Ich war schon mit zehn Jahren ein Gangsta-Rapper. (lacht) Die ersten Texte waren echt krass.

Haben sich deine Eltern Sorgen um dich gemacht?
Meine Mutter war wie meine Managerin. Sie versteht zwar gut Deutsch, aber ich glaube, sie hat nicht so auf die Texte geachtet, weil es eben Deutsch war. Sie fand einfach alles schön, was ich gemacht habe. Sie hat ja auch eine melancholische Ader, gerade was die Musik angeht. Deswegen hat sie sich, glaube ich, nicht so viele Sorgen gemacht.

Warum hast du irgendwann nur noch auf Französisch gerappt?
Ich hatte damals nicht viel mit Österreichern zu tun. Ich steckte in einer Krise. Ich war das erste Mal verlassen worden, und zwar von einer Österreicherin. Ihr ganzes Umfeld und diese ganze Zeit wollte ich hinter mir lassen und damit abschließen. Deswegen habe ich angefangen, nur noch mit meinen ­französischen Jungs abzuhängen und auf Französisch zu rappen. Ich musste kein Deutsch sprechen, wenn ich mit den Jungs rumhing. Ich habe mir meine eigene Welt ­geschaffen. Ich dachte: »Scheiß auf ­Österreich, bald bin ich eh hier weg.« Da war ich so 16, 17 Jahre alt.

Was war Family Bizz?
Family Bizz war so eine Chaotentruppe, eine große Crew aus Franzosen und Jugos, einfach ein bunter Haufen. Die Jugos haben immer Randale gemacht. Kein Radiosender wollte uns einladen. (lacht) Die haben damals schon Straßenrap gemacht, als das noch gar nicht gefragt war, nicht mal in Deutschland. Damals war man einfach noch nicht bereit für junge Ausländer, die über solche Themen rappen. Irgendwann haben die Jugos sich abgespalten. Dann waren nur noch ein auf Deutsch rappender Filipino namens Joshimizu, unser Produzent DJ Mezuian, DJ Pimp Beats und ich übrig, dazu kamen zwei Südafrikaner, einer davon rappte auf Englisch und nannte sich Spinks. Das war der Relaunch von Family Bizz mit denen, die es wirklich ernst meinten. Weil unsere Musik echt massentauglich war, haben wir einen Plattenvertrag bei der EMI Österreich bekommen. Da war ich 18 Jahre alt. Wir hatten sogar einen Radiohit, der bei Ö3 hoch- und runterlief. Wir waren eine richtige Mainstream-Gruppe.

Du hast das mal im Spaß als »Boyband« bezeichnet…
(lacht) Ja, ich bin da eben sehr empfindlich. Ich hasse Musik, die nur gemacht wird, um sie kommerziell zu verkaufen. Ich mag Gesang, aber sobald es zu platt wird, ist das für mich Boygroup-Musik. Und wenn ich heute auf Family Bizz zurückblicke, war das zum Teil eben Plastik-Popmusik mit ganz platten Hooks. Heute würde ich so was nie mehr machen.

Deine deutschsprachige Rap-Karriere begann mit »Skandal«, dem Street­album mit Emirez, das 2006 erschien. Wie kam es dazu?
Emir war einer, mit dem ich früher mal Musik gemacht hatte, der aber keinen Bock mehr hatte und nur noch Straßengeschäfte machte. Ich rief ihn an und sagte: »Lass uns auf Deutsch rappen und die alle ficken!« Er war skeptisch und hatte Bedenken, aber ich konnte ihn motivieren. Weil Bushido schon bekannt war, hatten wir das Gefühl, dass es für Leute wie uns nun auch einen Platz gab. Ich glaube, das Problem war letztlich unsere Sprache, die Sprache des fünften Bezirks, gemischt mit Dialekt und bei mir auch noch mit einem französischen Einschlag. Das war wie Haftbefehl heute – einfach Straßenjargon. Die Jungs in unserem Viertel fanden das geil, aber die Deutschen hatten dafür keine Akzeptanz.

Ein Jahr später warst du auf Chakuzas »City Cobra« mehrfach als Produzent vertreten und bist dann auch nach ­Berlin gezogen. Was hat sich seitdem am meisten verändert?
Ich muss gerade an mein erstes JUICE-Interview denken. »Therapie vor dem Album« habe ich eurem Autor Oliver Marquart unter meinem Hochbett vorgespielt, auf einem kaputten PC und zwei kaputten Boxen, selbst abgemischt auf Scheiß-Equipment. Meine Promo war ein Interrail-Ticket, das D-Bo mir gekauft hat, und ein Koffer voller Sticker, mit dem ich zwei Wochen durch ganz Deutschland gefahren bin. Jetzt sitze ich in einem eigenen Studio, habe gutes Equipment und kann dir mein neues Album auf zwei ADS-Boxen vorspielen. Und einem Subwoofer, der leider gerade durchgebrannt ist. (lacht) Außerdem habe ich für dieses Album drei richtig krasse High-End-Videos, Anzeigen in Magazinen und Fernsehwerbung. Meine Fanbase ist gewachsen. Es hat sich schon einiges verändert.

Wie war es für dich, als du nach Berlin gezogen bist?
Ich hatte in Wien viel Streit. Also habe ich Chakuza angerufen und ihm gesagt, dass ich eine Schule in Berlin besuchen werde. Ich bin dann in einer WG mit zwei Homosexuellen untergekommen, die mich aber nach vier Wochen wieder rausgeschmissen haben. Dann habe ich gegenüber von Chakuza in einer WG gewohnt, das Zimmer war zehn Quadratmeter groß, hatte ein Hochbett, aber keinen Strom – den musste ich von draußen holen. Ich hatte keinen Kleiderschrank, sondern nur eine Schnur, an der ich meine Klamotten aufgehängt habe. Ich hatte kein Geld, nichts zu essen und war ein richtiger Penner. Gott sei Dank hatte Chakuza über EGJ damals einen krassen Picaldi-Deal und Nike als Sponsor.

Ende 2009 folgte dein erstes Soloalbum »Nächster Stopp: Zukunft«. Wie siehst du das Album rück­blickend?
Das war Raf Camoras bestes Album. Ein unfassbares Herzstück, bei dem ich, wenn ich es heute höre, immer noch Tränen in den Augen bekomme. Alles, was ich heute bei »3.0« mache, habe ich auf diesem Album begonnen. Ich war damals mal in Amsterdam und saß dort im Coffeeshop, während sich meine damalige Freundin im Van Gogh-Museum eine Ausstellung anschaute. Ich habe mich ernsthaft gefragt, wer ich eigentlich bin und was ich für Musik machen möchte. Als ich meinen iPod durchgeskippt habe, stellte ich fest, dass da hauptsächlich französischer Hardcore-Rap wie Sefyu, aber auch Reggae-Alben von Buju Banton oder Sizzla drauf waren. Ich fragte mich, wie es sein kann, dass ich beides gleich gerne mag und was ich genau daran mag. So kam ich auf die Idee, dass beide Stilrichtungen auf 75 BPM laufen und man sie einfach kombinieren könnte. Zwischenzeitlich hast du aber erst mal ein gemeinsames Album mit Nazar gemacht. Nazar ist mein bester Freund. Ich habe ihn mit 17 kennen gelernt, dann haben wir uns eine Zeit nicht gesehen und mit 20 habe ich ihn wieder getroffen. Ich war damals ein gebrochener, psychisch labiler Mensch, der durch Drogenkonsum und andere Erlebnisse sehr verstört war. Ihm bin ich sehr dankbar, denn er hat mir viel psychische Stärke gegeben. Der hat immer gesagt: »Ihr werdet sehen, ich ficke euch alle.« Ich hatte Respekt davor, dachte aber auch: Hoffentlich fliegt der nicht auf die Fresse. Aber im Gegensatz zu mir hatte er so einen krassen Biss, das war echt beeindruckend. Ich rappte damals schon viel länger als er und zeigte ihm vieles. Inzwischen hat er seinen eigenen Style gefunden und sich krass weiterentwickelt.

Mit »Therapie nach dem Album« hast du die Kunstfigur Raf Camora erst mal begraben. Was war dein Problem mit »Camora«?
Viele haben in mir immer den krassen Musiker gesehen, nur habe ich das als Raf Camora nie bewiesen. Irgendwann habe ich mir gesagt: Okay, die Leute halten mich anscheinend alle für einen Ausnahmekünstler, also zeige ich denen mal, was wirklich in mir steckt. Ich wollte weg von den Depressionen und weg von dieser Limitierung auf harte Beats. Aber Raf Camora ist natürlich auch eine Marke und ich will die Leute nicht zu sehr verwirren. »Raf 3.0« bedeutet: Das ist meine Stimme, mein Humor und mein Leben, aber ich verwende eine andere Technik. Bei »3.0« wird viel gesungen, die Lieder gehen schnell ins Ohr, die Texte sind leichter verständlich als bei Raf Camora. Die Musik ist ohnehin schon so ein Chaos, mit aufwendigen Arrangements und Produktionen, da muss ich nicht auch noch mit meinen Worten therapieren.

Denkst du auch, dass der Name mit einer gewissen Schublade in Verbindung gebracht wird? Viele denken bei dem Namen an Bushido und Ersguterjunge, obwohl du nie dort gesignt warst.
Nein, und ich hatte auch nie was mit Bushido zu tun. Das liegt nur daran, dass D-Bo, der meine CDs über sein Label Wolfpack rausgebracht hat, auch bei EGJ arbeitet. Und natürlich auch daran, dass Chakuza mich auf die Bildfläche gebracht hat. Dann waren da plötzlich ein Typ, der sich nach der japanischen Mafia benannt hat, und einer, der wie die italienische Mafia heißt. Aber diese Wahrnehmung sollte sich jetzt ändern.

Viele haben auch nie verstanden, ob du nun zu Beatlefield gehörst oder nicht.
Das war auch eine komplizierte Geschichte. Beatlefield waren ja immer nur DJ Stickle und Chakuza. Ich glaube aber, die beiden waren eine Zeit lang selbst nicht sicher, wer dazu­gehört und wer nicht. Ich hatte einen Produktionsvertrag mit ihnen – ich habe ihnen Beats gegeben und die wurden dann weiterverkauft. Dann gab es plötzlich Gerüchte im Netz, dass Beatlefield sich von EGJ trennt und ein eigenes Label mit Bizzy Montana, Sprachtot, Chakuza und Raf Camora gründet. Das hatten wir aber nie vor. Wir haben uns einfach nur alle gut verstanden und viel Musik zusammen gemacht.

Dein Schlachtruf lautet ja ohnehin »Independenza«…
Weißt du, meine Mutter hat mal zu mir gesagt: »Man ist von niemandem so gut bedient wie von sich selbst.« Das ist heute mein Motto. Deshalb habe ich Tontechnik studiert. Ich kann selbst mischen, Beats machen, singen und rappen. Theoretisch könnte ich mich auch managen, weil ich einen Bachelor in Musikbusiness gemacht habe. Ich habe schon immer alles so angelegt, dass ich so selbstständig wie möglich arbeiten kann.

Dein neues Album erscheint bei dem Wiener Reggae-Label Irie Vibrations.
Dazu gibt es eine Vorgeschichte. Als ich noch bei der Boygroup war, habe ich für dieses Label parallel mit einem Künstler aus Frankreich eine richtig fette Roots-Reggae-Platte aufgenommen. Wir hatten da sogar ein Feature von Anthony B. drauf. Aber ich wollte das Album nicht mehr veröffentlichen, weil ich inzwischen nach Berlin gezogen war und Musik als Raf Camora machte. Die Typen beim Label respektierten das, was ich krass fand. Als sie nun hörten, dass ich wieder was in die Richtung machen will, wollten sie unbedingt dabei sein. Ich hatte auch andere Angebote, aber die Jungs haben nicht locker gelassen. Das ist ein sehr erfolgreiches Reggae-Label, das mit allen möglichen jamaikanischen Künstlern arbeitet. Ich habe bei denen einfach diese Liebe für die Sache gespürt, und mir war es wichtig, dass wir dieselbe Vision haben.

Aber »Raf 3.0« ist auch keine ­klassische Reggae-Platte…
Nein, man kann das keinem Genre zuordnen. Die Grundidee war es dennoch, deutschen Dancehall-Reggae zu machen, aber mit einem Riesen-Mittelfinger an die deutsche Reggae-Szene – weil ich die absolut scheiße finde. Nazar hat mich aber auch gefragt: »Was ist das für Musik? Warum sagst du, du machst Reggae? Das ist doch kein Reggae.« Langer Rede kurzer Sinn: Man kann meinen Sound nicht einordnen. Alles ist live eingespielt. Ich habe über 50 Tracks gemacht, darunter waren sogar Grunge-Nummern und richtige Pop-Songs. Man musste vieles ­aussortieren und sich auch von Songs trennen.

In dem Song »Roboter« sprichst du von der »Generation traumlos«. Was meinst du damit?
Früher sind die Menschen durch den Tag gegangen, haben Eindrücke im Unterbewusstsein gesammelt und diese später im Traum verarbeitet. Unsere Generation schläft vor dem Rechner ein – oder mit dem iPhone in der Hand. Wir sind selbst im Schlaf noch online. Alle sind verwirrt, weil sie in ihren Träumen nichts mehr verarbeiten. Entweder träumt man gar nicht – oder es sind keine logischen Träume aus deinem Leben. Außerdem werden kleine Träume heute sehr schnell real: Wenn ich ein Mädchen will, mache ich die im Internet in einer halben Stunde klar. Wenn ich Hunger habe, rufe ich meine Lieferheld-App auf. Dadurch sind wir faul geworden, denken nicht weiter und haben keine großen Träume mehr.

Du hast mit Marteria einen Song ­namens »Playmobil« gemacht. Wie kam das Feature zustande?
Ich kenne Marteria noch aus der Zeit, wo er im Orgi-Umfeld unterwegs war. Wir haben immer gesagt, dass wir mal zusammen eine Boygroup gründen. (lacht) Als er die ersten Songs hörte, hat er mir öffentlich Props dafür gegeben. Ich wollte aber nicht so dreist sein und an ihn herantreten, wenn er gerade den übelsten Hype hat. Dem kleben schon genug Leute am Arsch! (lacht) Aber dann hat er sich selbst angeboten. Aus heiterem Himmel schrieb er mir eine SMS. Ich stand eine Woche vor der Albumabgabe und er kam direkt ins Studio. Für mich ist das eine große Ehre. Er hat den Song um 300 Prozent bereichert. Bei »Playmobil« hatte ich übrigens genau die gleiche Inspiration wie er bei »Verstrahlt«: Den Song »Black Hole Sun« von Soundgarden. Auch wenn man es beiden Songs überhaupt nicht anhört.

Und wie hast du das Feature mit Sizzla bekommen?
Das kam auch über Irie Vibrations. Ich hatte ein paar Traumfeatures, eines davon war Sizzla. Vielleicht, weil er bestimmt nicht so begeistert von der Idee ist, einen Song mit einem Weißen zu haben. (lacht) Nein, weil er eigentlich ein großer Revoluzzer ist. In dem Song »Nicht mit uns« geht es ja um die Revolution. Wir sind Krieger des Lichts, und wenn du ein Krieger des Lichts bist, dann musst du auch für das Gute kämpfen.

Text: Sherin Kürten

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