»Ich liebe geilen Sound«: Ace Tee über ihre Einflüsse // Feature

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Ace Tee klingt so, als seien ihre Lieder aus den 90ern, dabei ist sie es selbst. Wieso sie dennoch so stilsicher den Sound des vorletzten Jahrzehnts abbilden kann, verrät ein Blick auf die Platten, die für Ace Tee die Welt bedeuten.

Pharrell
In My Mind
(Virgin/ Universal)

Ich war in der sechsten Klasse und unfassbar vernarrt in Pharrell. Als dann »In My Mind« rauskam, kam ich überhaupt nicht darauf klar. Dass er alles alleine produziert hat, hat mich so beeindruckt, dass ich selbst angefangen habe, Beats zu bauen. Ich dachte damals, ich wäre die heftigste Produzentin, auch wenn ich nur ein paar Loops gedraggt und Spuren übereinandergelegt habe. Es klang aber geil, und im Nachhinein war das ein wichtiger erster Schritt. Nur wegen Pharrell habe ich mich damit beschäftigt, was überhaupt eine Kick, eine Hi-Hat, eine Snare ist. Was den Sound betrifft, ist er meine Inspirationsquelle schlechthin. That’s my man.

Kendrick Lamar
Good Kid, M.a.a.d City
(Interscope / Universal)

Alles an diesem Album stimmt – besonders der Vibe. Du kannst es in jeder Situation hören. Die Skits auf dem Album sind auch geil; ich mag es, wenn zwischen den Tracks etwas passiert. Das habe ich auch auf meinem kommenden Album eingebaut. »DAMN.« ist auch krass, bei Kendrick geht es einfach ständig weiter nach oben. »DNA« ist mein Lieblingssong, aber ich kann gar nicht genau sagen, warum. Kendrick ist einfach ein krasser Künstler.

Missy Elliott
Under Construction
(Elektra/Warner)

Geiles Album, geile Videos, geiler Inhalt, geile Vibes. Besonders an den Videos merkt man, wie sehr sich die Leute damals Mühe gegeben haben. Mit den Mitteln, die man Anfang der Zweitausender zu Verfügung hatte, so on point zu sein, ist krass. Missy war damals ihrer Zeit schon zwanzig Jahre voraus. Sie hatte einfach ein futuristic mind.

2Pac
All Eyez On Me
(Death Row)

Mein Vater hat früher ständig Pac und Biggie gehört. Tupacs Dasein in der Musikindustrie war einfach krass. Seine Interviews im Knast, generell seine Aussagen sollte man sich zu Herzen nehmen. Es ist so inspirierend, wenn er davon spricht, dass jeder Künstler seinen eigenen Film fährt und es nur darauf ankommt, was man daraus macht – dann erst kommt der Respekt. Ich kann gar nicht sagen, welches mein Lieblingsalbum ist – es gibt einfach zu viele geile Songs von Pac.

Protokoll: Enya Elstner
Foto: Arnold Hammer

Dieses Feature erschien erstmals in unserer aktuellen Ausgabe. JUICE #182 hier versandkostenfrei bestellen.

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