Hunney Pimp – Guade Nocht (prod. Melonoid) // JUICE Premiere

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Schlaflosigkeit, Depression, Hilflosigkeit – Hunney Pimps Musik ist der melodie-gewordene Angstzustand. Als die oberösterreichische Wahl-Wienerin im letzten Jahr mit ihrem Mixtape »Zum Mond« in Mitten des knallbunten Turn-Ups called Deutschrap mit einer dunklen, gespenstischen Synthie-Wolke hereinbrach, wurde es kalt, düster und unbequem. Maddah Rah spricht nicht von Drogenexzessen, wirft nicht mit Hashtagflows und Schimpfwörtern um sich und hat auch keinen »Rücken« auf der Straße – nur ihre gebrechliche Sensibilität.

»Guade Nocht«, der ersten Vorbote zum im Oktober erscheinenden Album »Schmetterlinge«, ist eine beklemmende Ode an den Dämmerzustand – jener Moment zwischen Schlaf- und Wachzustand, wenn Realität und Fantasie verschwimmen. Auf dem beklemmenden Halluzinations-Trap von Meloniod schattiert Hunney Pimp grässliche Alptraum-Fratzen und kindliche Scheu in ihrem typischen Schmäh-Singsang, der einem zärtlich die Ohrmuschel streichelt und gleichzeitig klat den Rücken herunterläuft. Ein Song wie eine Panikattacke – beklemmend und hypnotisch.

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