Holy Modee – Lalilaloca // Review

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(soundcloud.com/therealcosmogang)

 
»LaLilaLoca« ist der neueste Komet aus dem Cosmo(s). Holy Modee, der schon Trap-Gunshots abfeuerte, als hierzulande kaum einer wusste, dass in den Crackhütten Atlantas Zukunftsmusik entsteht, ist immer ready – also Teil der gleichnamigen Crew um Marvin Game und ohnehin allzeit bereit für die abstrusesten Adlibs und stakkatogeflowte Lässigkeit über Geld und Edelmetalle. »Kätzchen« heißt dann eben so, weil das Geräusch der Geldzählmaschine nach dem Schnurren eines gekraulten Katzenbabys klingt. Holy Modee stilisiert sich als gesegneter Street-Hustler, der durch seine Machermentalität zu etwas geworden ist. Damit adaptiert er die Motive derer, die in den USA tatsächlich schwerwiegende Probleme mit Gangkriminalität und sozialer Ausgrenzung haben und schließlich darüber rappen. Modee bleibt dagegen ein Mittelstandskind. Das spielt aber keine Rolle, denn sein Sound ist so ästhetisch, dass er eben nicht wie eine vertonte feuchte Träumerei eines Travis-Scott- oder Young-Thug-Fanboys klingt, sondern nach einer Weiterentwicklung von Trap auf Deutsch. »LaLilaLoca« ist ein leangetränktes Ästhetikmonster voller Pusherballaden und Übertreibung. Die hechelnden 808s sitzen an der richtigen Stelle, die Pianos klimpern tieftraurig, die Gang um Bimbo Beutlin bis Gym Knopf kifft mit. So entsteht ganz nebenbei ein Tape voller Hits. Und dann gibt’s mit »Ibns« auch noch die euphorische Positivhymne mit Kinderchorpathos, zu der sogar Oma Gerda verlegen ihr Feuerzeug schwingt.

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