Brotha Lynch Hung – Dinner And A Movie // Review

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Brotha-Lynch-Hung_Dinner-And-A-Movie

 

(Strange Music/Fontana)

Wertung: Vier Kronen

Die Psychopathenschiene mit kannibalischen Elementen taugt seit eh und je als eine beliebte künstlerische Ausdrucksform, freilich nicht nur im Rap. Slim Shady rief uns das erst letztes Jahr köstlich ins Gedächtnis. Für Brotha Lynch Hung aus Sacramento lag es nahe, sich ein weiteres Mal diesem makabren Trend hinzugeben – als bekennender Horrorfilm-Nerd weiß der Westküsten-Veteran genau, wie man skurrile Realitäten heraufbeschwört, ohne dabei eine ordentliche Note schwarzen Humor zu vergessen. Als sechstes Soloalbum von Kevin James Mann erhalten wir also die 22-teilige Verfolgungsjagd eines Serienkillers. Das Ergebnis fetzt: Wie gewohnt präzise Delivery mit einer Vielzahl an echten Brettern. Zu genial, wie der Typ eine Note kalifornischen Zynismus einbaut, wenn die britische Therapietante den Protagonisten als Patienten ausfragt (“D.O.A.”): “Maybe the reason why you’re so paranoid is because you smoke so much fucking marijuana, wouldn’t you think?” – “I don’t know, I just spit this shit like Heidi Coke.” Soundtechnisch geht’s hier mal etwas schneller zu (“Siccem”), mal leicht sentimental (“Meat”), beides mit First Degree The D.E. und G-Macc. Tech N9ne und Krizz Kaliko von seiner neuen Labelheimat Strange Music (sic) sind ebenfalls mit an Bord – eine astreine Präsentation. Trotz der hohen Anzahl von Skits ist das hier so ziemlich das Beste, was Brotha Lynch Hung seit über einer Dekade verzapft hat. Bravo.

 

Text: Michael Tomala

 

 

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