Bones – NoRedeemingQualities // Review

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(soundcloud.com/teamsesh)

Eine Einleitung zum Schaffen von Bones sollte sich mittlerweile erübrigt haben. Als ­Wegbereiter des Neuzeit-Goth-Raps ist der Knochenmann ob seiner Release-Spanne mittlerweile zu dem geworden, was Curren$y für die Weedrap-Szene ist: Seit Jahren beliefert er Legionen eingeschworener Fans unermüdlich mit Lang- und Kurzspielern, in denen zuletzt die Magie seiner früheren Werke verloren zu gehen schien. Denn auch das Image des weißen Außenseiterjungen, der in Grunge-Ästhetik gehüllt die innere Leere berappt, nutzt sich irgendwann ab, wenn es sich durch schiere Überproduktion selbst entzaubert. Wenn man aber darüber hinaus sehen kann, dass Soundbild und Themenwahl für die Stammhörer vorhersehbar sind, entpuppt sich »NoRedee­mingQualities« dennoch als ein solides Release des Kaliforniers. Die Hooks bleiben, ob gesungen oder gerappt, hängen, Beats gibt’s sowieso nur von Edelproduzen­ten aus den eigenen Reihen und Bones wabert wie ein Kellergeist mal eiskalt (»SeanPaulWasNever­ThereToGimmeLight« – großartiger Titel) und mal rumpelnd (»Oxygen«) durch die unheimliche Kulisse. »NoRedeemingQualities« hält sich zu keinem Zeitpunkt zu lange mit sich selbst auf und hat zwischen all der Schaurigkeit noch das eine oder andere Späßchen auf Lager. Bones wird vielleicht für 8 Dollar kein Rad schlagen (»Decomposing«), überzeugt aber gegen Ende des Tapes mit unkonventionellen Samples und dem spektakulär beklemmenden Outro »Drown«.

Text: Maximilian Hensch

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