Bones & Dylan Ross – SongsThatRemindYouOfHome // Album

-

10993442_10153106339501882_5347947690580636582_n
 
Irgendwo in einem Haus im Schatten der Hollywood Hills betreibt Bones seinen täglichen Hustle. Gehüllt in verdächtig riechende Nebelschwaden schreibt er Track über Track über Track. Der Output des gerade 20-Jährigen gleicht stellenweise einem Wahn. Immer neue Alben. Immer neue Videos. Immer ein neues Projekt, das das eigens ins Leben gerufene Team Sesh Movement vorantreibt. Klar lässt man den Blick gen Süden schweifen, schließlich gibt es dort genügend Kollegen, die eine ähnliche VÖ-Taktung an den Tag legen. Der Unterschied: Bei Bones geht es musikalischer, stückweise künstlerischer zu als bei den Jungs in der Trap. Da bieten verspulte Cloud-Rap-Beats die Grundlage, die nur erahnen lassen, in welchen geistigen Sphären sich Bones während des Schreibprozesses bewegt. Die Texte hingegen sind zum einen gespickt mit Referenzen an all das, was die Straßenapotheke an psychedelischen Hilfsmitteln zu bieten hat. Auf der anderen Seite werden surreale Szenarien beschrieben, die auch in einem Horrorcore-Stück hätten verarbeitet werden können.
 
Die eigentliche inhaltliche Härte wird auch auf »SongsThatRemindYouOfHome«, dem neuesten Werk aus Bones‘ undurchschaubarer Diskografie, durch die musikalische Komponente übertüncht. Zusammen mit dem gesichtstättowierten und nicht minder talentierten Dylan Ross baut Bones eine Brücke zwischen R’n’B, hustensaftgetränkten Visionen auf den lila Wolken und einer Brise Krawall. Als Artikulationsmittel hält neben Rap auch Gesang her. Und das ist kein autotunedominiertes Gekrächze à la Young Thug, sondern eher Engelsgesang mit diabolischen Inhalten. Als Heilmittel gegen Winterdepressionen hält dieses neue Album vermutlich nicht her, bietet dafür aber eine Menge düstere und gleichermaßen entspannte Unterhaltung. Geld kostet es, das sei nebenbei noch angemerkt, übrigens nicht.
 

 

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein