Autorencharts 2015: Fionn Birr (Autor)

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2. Ali As – »Sonnenmaschine« (Track)
Ali As
Sonnenstrahlen kitzeln die Nase, der Kater vom splash!-Freitag wird direkt mit der nächsten Molle bekämpft und als sich der seichte Intro-Synthie von Ali As‘ »Sonnenmaschine« von der Hauptbühne ankündigt, wird dir klar, dass sich deine Welt für die nächsten vier Minuten dem Zustand der Perfektion nähern wird. »100.000 Watt, Millionen Volt/ Meine Sonnenmaschine verwandelt Stroh in Gold«. Ein Song, der kinderleicht Gefühl, Aussage, Eingängigkeit und höchste Rap-Ansprüche vereint und nebenher zu den Besten aus Ali As Diskografie zählt. Wenn sich zitier-würdigen Lines und ein positiv-leuchtendes Synthie-Rohkost-Instrumental paaren, geschieht manchmal Unfassbares: »Ein Lächeln kann den dunklen Raum erhellen/ich speicher Sonnenstrahlen in den grauen Zellen«. Lass die Welt strahlen. Mich auch.


1. A$AP Rocky – »At. Long. Last. ASAP« (Album)
AtLongLastASAPCover
Popkultur und insbesondere HipHop ist immer Patchwork gewesen und dieser Tage gibt es kaum ein besseres Beispiel für den Umgang mit verschiedenen Adaptionen als A$AP Rocky. Doch mit »Long.Live.A$AP« drehte Pretty Flacko längst nicht mehr ausschließlich den Purple-getränkten Swag in bester Harlem-Tradition auf, sondern zog »Pussy, Money, Weed« durch den psychedelischen Fleischwolf, um »Harmony, love, drugs and peace« zu bekommen. Die hypnotischen Kaleidoskop-Visuals von »LSD«, der majestätische Gestus von »Lord Pretty Flacko Jodye 2« und eine splash!-Performance auf Michael Jackson-Niveau (inklusive Voll-Playback und Jacko-Moves) bewiesen dann auch letztgültig: A$AP Rocky ist ein Popstar. Innerhalb von einem Album verwandelte sich das sympathische Hood-Großmaul in einen interkulturellen Neuzeithippie und erzog HipHop wieder das an, was bei all den Adlibs und Triple-Hihats beinahe vergessen worden wäre: Kreativität und Glückseeligkeit.

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