Ahzumjot – Mein Bruh // Video

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ahzumjot

Wenn man über Ahzumjots Musik spricht, dann oft im Konjunktiv. Was wäre gewesen, hätte sein Album bei Universal so unbeschwert und intelligent reduziert geklungen, wie all die Musik, die danach ohne Labelheimat im Rücken entstanden ist? Vielleicht wäre Ahzumjot dann ein Cro für die Blogs studierenden Szene-Kids und die Geschmacksinstanzen geworden. Oder er hätte wie Fler sagen können, dass diese Musik ja seine Idee gewesen wäre und man hätte es ihm abgenommen. Doch dazu kam es nicht. Sein Album war groß gedacht und am Ende gerade dadurch ziemlich klein – und schnell verpufft. Mittlerweile hat sich Ahzumjot von den ganzen »Hätte« und »Könnte« freigemacht. Die Ansprüche an das eigene Schaffen sind geblieben, aber der Anspruch an die Erfolge findet sich nur noch als Relikt einer bewegten Zeit in alten Interviews wieder. Ahzumjot hängt lieber mit den Bruhs von der Ecke ab, mit denen er schon seit Jahren um die Häuser zieht. Benebelt von der billigen Schnapspulle, die in den Tennissocken versteckt ist, verbreitet die Crew Coolness, ohne aufgesetzt zu wirken. »Mein Bruh«, der nächste Track mit Video aus »16QT02: TAG DREI«, strahlt genau das aus: Coolness und Leichtigkeit. Das reduzierte Instrumental, das quasi nur aus einem Pad, entrückten Drums und einer surrenden Bassline besteht, entkrampft. Ahzumjots Musik ist entkrampft und gerade deswegen so angenehm. Beweisen will er scheinbar nur noch sich selbst und seinen Bruhs etwas. Wir hören trotzdem gerne zu.

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