A$AP Ferg – Always Strive And Prosper // Review

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ASAP Ferg

(Rca Int. / Sony Music)

Wertung: Vier Kronen

Der Mob hat sich sein ultimatives Credo für die zweiten LP von A$AP Ferg aufgespart – »Always Strive And Prosper«. ­Entsprechend hoch sind die nach dem Erstling »Trap Lord« ohnehin schon gehobenen Erwartungen, hätte man diesen Titel doch eher beim ausstehenden Mob-Album erwartet. Doch Ferg ist längst nicht mehr nur die talentierte Schattenfigur hinter Lord Flacko – Ferg ist ein Trademark. Er liebt und lebt das Life, von dem sie alle träumen. Viel hat sich geändert in den letzten drei Jahren, allen voran die Familie und der Erfolg. Die große Frage: Was kommt jetzt, wo die Harlem Renaissance den Kinderschuhen entwachsen ist? Auf dem vertrackten Opener »Rebirth« feiert Fergenstein zuerst einmal seine Wiedergeburt: Die Entwicklung vom »Trap Lord« zum »Hood Pope«, dem Sprachrohr seiner Brüder und Schwestern, die es bis dato nicht aus den Sozialbauten rausgeschafft haben. Nach­dem Skrillex anschließend auf »Hungry Ham« kurz Gesichtszucken und Disco-Fergie daraufhin zusammen mit Missy Elliott auf dem Mustard-Großraum-Stampfer »Strive« leichtes Unverständnis auslöst, kann man sich den wirklich guten Ergüssen des 18 Track starken Zweitwerks widmen: Nachfolger von »Work« und »Shabba« heißen hier »Let It Bang« mit Schoolboy Q und Lex Luger in den Credits sowie »New Level« mit ­Feature-Favorit Future. Die ­Geschichte von Onkel »Psycho« wird auf einem für Ferg ungewohnten Boombap-Konstrukt fortgeführt, während Mama Ferg sogar einen Auftritt in »Beautiful People« nebst Chuck D bekommt. Yams wird mit »Yammy Gang« geehrt und auch Grandma sowie die Ex-Freundin, die Ferg für sein bis dato persönlichstes Album geopfert hat, bekommen ihre Widmung. Bei so viel aufrichtiger ­Liebe klingt dann spätestens auf »I Love You« mit doppelt Amore von Chris Brown und Ty Dolla $ign der überdosierte Weichspüler durch. »Always Strive And Prosper« hat am Ende so ziemlich alles: die persönlichen Stories, die Banger mit Instant-Classic-Potenzial und Pop-Anleihen sowie eine selten gehörte musikalische Vielfalt, zu der Produzenten wie DJ Khalil, Clams Casino, Cashmere Cat und No I.D. beigetragen haben. Das macht »Always Strive And Prosper« zwar nicht kohärenter, doch wenn A$AP Ferg beweist, dass er schlicht in allen Tempi und Tonlagen zu den Besten seiner Rapklasse zählt, verzeiht man auch kleine Verirrungen.

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